München – Immer mehr Menschen machen sich darüber Gedanken, welche Unternehmen sie mit ihrer Geldanlage unterstützen und was mit den Einlagen geschieht, die sie auf der Bank haben. Das ist zumindest die Feststellung von Thomas Jorberg, der Vorstandssprecher der GLS Bank ist. 20 000 neue Kunden hat die Bank, die ausschließlich auf nachhaltige Angebote setzt, im vergangenen Jahr dazugewonnen, und mindestens 20 000 weitere sollen es heuer werden, sagte Jorberg am Freitag. Seit Anfang 2017 erhebt die GLS Bank von jedem Kunden zusätzlich zur Kontoführungsgebühr von 3,80 Euro noch fünf Euro GLS-Gebühr, mit der die schwindende Zinsmarge aufgefangen werden soll. Deshalb hatten 18 000 Kunden, vorwiegend wenig aktive, der Bank den Rücken gekehrt. Daher blieben unter dem Strich nur 2000 Neukunden. Und doch fiel die Bilanz besser aus als erwartet, meint Jorberg. Dass man auf Offenheit gesetzt habe, statt still und leise an der Gebührenschraube zu drehen, habe sich ausgezahlt.
900 Millionen Euro hat die Bank mit einer Bilanzsumme von fünf Milliarden Euro im vergangenen Jahr neu an Krediten zugesagt. Das Geld floss in soziale Projekte, Wohngenossenschaften, nachhaltige Firmen und regenerative Energieprojekte. Jeder vergebene Kredit, sei es für den Ausbau einer Scheune auf dem Biobauerhof, sei es für eine Kinderstube, ist im Investitionsbericht nachzulesen. Ebenso wird veröffentlicht, in welche Unternehmen die GLS-eigenen Fonds anlegen – samt der Information, welche Unternehmen aus welchen Gründen aus dem Portfolio entfernt wurden.
Das genossenschaftliche Institut hat 48 400 Mitglieder, 213 000 Kunden, 4,1 Milliarden Euro an Kundeneinlagen und bundesweit sieben Standorte, einen davon seit 2008 in München. corinna Maier