Die Ratingagentur Moody’s hat die Kreditwürdigkeit der Türkei aufgrund von Bedenken wegen der staatlichen Geldpolitik und des anhaltenden Reformstaus weiter herabgestuft. Die US-Agentur setzte laut einer Mitteilung von Mittwochabend die Kreditwürdigkeit des türkischen Staats von Ba1 auf Ba2 herab. Eine Einstufung ab Ba gilt als Ramschniveau, da laut den Kriterien von Moody’s ein erhebliches Risiko eines Kreditausfalls besteht. Die Stabilität der Institutionen sei in der Folge des gescheiterten Militärputsches von Juli 2016 ins Wanken geraten, begründete Moody’s sein Urteil.
Aldi will offenbar in China nicht mehr nur online, sondern auch in eigenen Filialen Produkte anbieten. Aldi Süd fasse den Aufbau eines stationären Ladennetzes ins Auge, berichtete am Donnerstag das Branchenblatt „Lebensmittel Zeitung“. Derzeit würden die „Expansionsteams zusammengestellt“. Aldi Süd stehe damit „vor einem der größten Expansionsvorhaben der Unternehmensgeschichte“. Das Unternehmen erklärte lediglich, es wolle sich weiter auf seine Online-Aktivitäten in China konzentrieren.
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Donnerstag auf eine Entspannung im Handelskonflikt mit den USA gesetzt. Der Dax knüpfte an seine jüngste Erholung an und schloss mit 12 355,57 Punkten. Das war ein Plus von 0,90 Prozent. Seit dem Rutsch auf den tiefsten Stand seit mehr als einem Jahr zum Wochenstart ging es nun schon wieder um fast viereinhalb Prozent nach oben. Dass sich Europas Währungshüter derweil an einen Ausstieg aus ihrer ultralockeren Geldpolitik näher herantasten, ließ die Anleger am Ende kalt. Bei ihrer Zinsentscheidung verzichtete die EZB auf die zuletzt übliche Formulierung, dass die Notenbank ihre milliardenschweren Anleihekäufe zur Stützung der Konjunktur ausweiten könnte, sollten sich die Rahmenbedingungen verschlechtern. An der Dax-Spitze gewannen die Aktien des Gasekonzerns Linde dreieinhalb Prozent. Dank der US-Steuerreform verdiente das Unternehmen mehr. Nicht weit dahinter folgten die Papiere des Chipkonzerns Infineon und der Deutschen Post mit Aufschlägen von jeweils etwa zweieinhalb Prozent. Im MDax profitierten die Papiere des Baukonzerns Hochtief mit einem Plus von mehr als sieben Prozent von der Aussicht auf einen Einigung im teuren Bieterkampf um den spanischen Autobahnbetreiber Abertis. Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei 0,46 Prozent. Der Euro notierte zuletzt bei 1,2307 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs auf 1,2421 (Mittwoch: 1,2417) US-Dollar festgesetzt.