München – Der Münchner Premiumbauer BMW hat auch dank eines US-Steuergeschenks seinen Jahresüberschuss um gut ein Viertel auf 8,7 Milliarden Euro gehievt. „Wir haben das erfolgreichste Geschäftsjahr unserer Geschichte hinter uns und 2017 zum achten Mal in Folge Rekordwerte bei Umsatz und Ergebnis erzielt“, freute sich Konzernchef Harald Krüger.
Beim Ergebnis nach Steuern schlug dabei die jüngste Senkung der US-Körperschaftssteuer mit fast einer Milliarde Euro positiv zu Buche. Aber auch vor Steuern und Zinsen sind die operativen Gewinne um gut fünf Prozent auf knapp zehn Milliarden Euro gestiegen. Die operative Umsatzmarge blieb dabei trotz stark steigender Investitionen in Elektromobilität und Roboterautos konstant bei 8,9 Prozent. „Wir haben vergangenes Jahr rund eine Milliarde Euro mehr für Forschung und Entwicklung aufgewendet als 2016“, betonte BMW-Finanzchef Nicolas Peter. Insgesamt waren das am Ende 6,1 Milliarden Euro. 2018 sollen die Forschungsaufwendungen erneut im oberen dreistelligen Millionenbereich zulegen.
Bei der Elektromobilität sehen sich die Bayern zumindest in Deutschland schon jetzt in einer Führungsposition. So sei der Absatz elektrifizierter Fahrzeuge voriges Jahr um zwei Drittel auf 103 800 reine Stromer oder Hybrid-Modelle gestiegen. Dieses Jahr sollen mindestens 140 000 Elektroautos unter Einschluss von Hybrid-Varianten verkauft werden. Bei Elektroautos reklamiert BMW europaweit bei Neuzulassungen einen Marktanteil von 21 Prozent für sich. Das ist gut dreimal mehr als bei Autos mit Verbrennungsmotor. Insgesamt hat der Konzern 2017 fast zweieinhalb Millionen Wagen seiner drei Marken BMW, Mini und Rolls-Royce verkauft. Das ist ein Zuwachs von gut vier Prozent.
Unter dem Strich hat BMW bei seinen Neuzulassungen 2017 den Flottenausstoß des Klimakillers Kohlendioxid europaweit von 124 auf 122 Gramm CO2 je Kilometer verringert. Das ist bemerkenswert, weil der Markttrend mittlerweile wieder in die andere Richtung geht und dieser Durchschnittswert auch beim Erzrivalen Daimler 2017 wieder von 123 auf 125 Gramm angestiegen ist. Von der anhaltenden Rekordfahrt profitieren gleichermaßen Personal und Aktionäre. Die Dividende steigt für Stammaktionäre um 50 Cent auf vier Euro und für Vorzugsaktionäre auf 4,02 Euro. Die Erhöhung sei auch ein Signal der Zuversicht, dass sein Konzern richtig aufgestellt ist, sagte Krüger. Das Personal wurde binnen Jahresfrist um 5200 auf nun 130 000 Mitarbeiter aufgestockt. t. magenheim-hörmann