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Schulden gebremst

von Redaktion

Paris – Frankreichs Regierung hat ein wichtiges Ziel in der Finanzpolitik erreicht. Wie die Statistikbehörde Insee mitteilte, betrug die Staatsverschuldung 2017 insgesamt 2,6 Prozent. Damit hielt das Land im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit 2007 die EU-Defizitgrenze von drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes ein. 2016 hatte die Neuverschuldung noch 3,4 Prozent betragen.

Das Unterschreiten der Drei-Prozent-Schwelle sei ein Zeichen der Glaubwürdigkeit an die europäischen Partner, hatte der Finanzminister Bruno Le Maire im Herbst erklärt. Frankreich war neben Spanien das letzte Land, gegen das ein Defizitverfahren bei der EU-Kommission lief. Brüssel hatte Frankreich bereits 2013 und 2015 jeweils zwei Jahre mehr Zeit für die Einhaltung der Grenze eingeräumt. Eine erneute Verlängerung hatte die Behörde ausgeschlossen.

Die Zahlen sind ein Erfolg für Staatspräsident Emmanuel Macron, der mit einem Reformprogramm der Wirtschaft des Landes neuen Schwung verleihen will. Die französische Wirtschaft wuchs den Statistikern zufolge im vergangenen Jahr um zwei Prozent – der größte Zuwachs seit sechs Jahren.

Im europäischen Vergleich liegt die französische Konjunktur damit aber weiterhin zurück: In der Eurozone stieg die Wirtschaftsleistung 2017 um 2,5 Prozent. Die Staatsverschuldung erreichte laut der Statistikbehörde Insee Ende des vergangenen Jahres 97 Prozent des Bruttoninlandsprodukts. Ende 2016 waren es 96,6 Prozent.  afp

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