Siemens Alstom: Nach Zugsparten-Fusion kein Stellenabbau

von Redaktion

München – Die Fusion der Bahnsparte von Siemens mit dem französischen Zughersteller Alstom rückt näher: Beide Konzerne haben eine Kooperationsvereinbarung (Business Combination Agreement) unterzeichnet, in der die Details des im Herbst angekündigten Geschäfts verbindlich geregelt werden. Zudem wurden führende Mitglieder des künftigen Verwaltungsrats nominiert. Demnach soll Siemens-Vorstand Roland Busch Vorsitzender des Verwaltungsrats des neuen Unternehmens werden. Fest stand bereits, dass Alstom-Chef Henri Poupart-Lafarge das operative Geschäft als Generaldirektor leiten soll.

Einen Stellenabbau, den Gewerkschafter im Zuge der Fusion (die bis Ende des Jahres unter Dach und Fach sein soll) fürchten, erteilte Busch eine Absage. „Es gibt heute keine Pläne für einen Stellenabbau nach der Fusion“, erklärte Busch im Gespräch mit dem „Handelsblatt“. Jobs und Standorte sind (zumindest was Siemens angeht) für die kommenden vier Jahre allerdings ohnehin sicher, hier wurden Garantien gegeben, um die Arbeitnehmervertreter ins Boot zu holen. Busch zeigte sich optimistisch, dass es auch nach Ablauf der Garantien zu keinem Stellenabbau kommt. Mobilität sei ein Wachstumsmarkt, betonte der künftige Verwaltungsratschef. Spätestens ab dem Jahr 2022 soll die Fusion Synergieeffekte von 470 Millionen Euro pro Jahr bringen, wie Siemens bereits angekündigt hatte.

Der Fusion müssen noch die Alstom-Aktionäre, die Wettbewerbsbehörden und das französische Finanz- und Wirtschaftsministerium zustimmen. Der neue Konzern Siemens Alstom wäre mit gut 15 Milliarden Euro Umsatz und rund 62 300 Beschäftigten der zweitgrößte Bahnbauer weltweit und der größte Hersteller von Signaltechnik.

Siemens und Alstom wollen mit der Fusion vor allem der Nummer eins, dem Zug-Riesen CRRC aus China, Paroli bieten. Das Bahngeschäft ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum chinesischen Staatsziel, bis 2025 in allen Schlüsseltechnologien zum Westen aufzuschließen. afp/mad

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