LfA fördert im Zinstief zu besseren Konditionen

von Redaktion

München – Die LfA Förderbank Bayern legt bei der Förderung des bayerischen Mittelstands nach: Die Spezialbank vergibt neuerdings auch Kredite mit Tilgungszuschuss. Betriebe erhalten damit nicht nur einen zinsgünstigen Kredit, sondern auch einen Zuschuss, wenn es ums Zurückzahlen geht. „Tilgungszuschüsse sind unsere Antwort auf das anhaltende Zinstief am Kapitalmarkt“, sagte LfA-Vorstandschef Otto Beierl bei der Bilanzvorlage in München. So soll der strukturelle Finanzierungsnachteil des Mittelstands, der sich in der Regel nicht wie Großunternehmen am Kapitalmarkt finanzieren kann, ausgeglichen werden. Seit Juli 2017 bietet die LfA den ersten Kredit mit Tilgungszuschuss an. Der „Energiekredit Gebäude“ ist an Investitionen in die Energieeffizienz von Firmengebäuden gekoppelt. Firmen, die ihn in Anspruch nehmen, können einen Tilgungszuschuss von bis zu 18,5 Prozent erhalten. Ab kommender Woche soll es auch Tilgungszuschüsse bei Krediten für Investitionen in energieeffiziente Produktionsanlagen und -prozesse geben, kündigte Beierl an. Geplant sei zudem, das neue Instrument auf weitere Kredite auszuweiten. „Solange die Niedrigzinsphase anhält, werden Tilgungszuschüsse nötig sein, um für den Mittelstand gleiche Bedingungen zu schaffen“, so Beierl.

Von ihrem ursprünglichen Zweck hat sich die LfA Förderbank Bayern mittlerweile weit entfernt. Die 1951 gegründete „Landesanstalt für Aufbaufinanzierung“ fördert heute Gründer, hilft bei Unternehmensübergaben und vergibt Kredite für Investitionen. Im vergangenen Jahr vergab die Bank insgesamt 2,5 Milliarden Euro an knapp 4400 bayerische Mittelständler und 144 Kommunen. Das ist ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, wie Beierl berichtete. Bedingt sei das Minus allerdings durch einen Einmaleffekt. 2016 wurden zwei Konsortialdarlehen mit großem Umfang vergeben. Neben Konsortial- und Globaldarlehen, bei denen sich die LfA lediglich als Juniorpartner mit anderen Banken beteiligt, ist das Hauptgeschäft der Bank die Vergabe von programmgebundenen Förderkrediten. Und hier ist die Nachfrage erneut gestiegen. Laut Beierl wurden hier 1,72 Milliarden Euro an Krediten zugesagt, ein Plus von rund sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders stark wuchs die Nachfrage bei der Gründungsfinanzierung. 1200 bayerische Gründer hat die LfA 2017 mit Krediten unterstützt – dabei sind Unternehmensübergaben inbegriffen. Gleichzeitig sank die Zahl der Risikoübernahmen auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren – „ein Zeichen für die gute konjunkturelle Entwicklung und solide Eigenkapitalausstattung der Betriebe“, so Beierl.

Die LfA wird vom Freistaat selbst betrieben. Dementsprechend streicht er auch einen Teil des Gewinns ein – gut 25 Millionen Euro für 2017. Insgesamt lag der Gewinn mit rund 45 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres.

manuela dollinger

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