Rüsselsheim – Massive Kosteneinsparungen führen derzeit bei Opel zu einem harten Schlagabtausch zwischen Belegschaft und Konzernspitze. Opel-Vorstandschef Michael Lohscheller will den Konflikt so schnell wie möglich beilegen. „Je schneller wir zu einem Ergebnis kommen, mit den Investitionen beginnen und ein neues Auto bauen können, desto besser ist das natürlich für das Unternehmen und für die Beschäftigten“, sagte er der „Welt am Sonntag“. Es gebe aber „keine Frist, bis zu der wir eine Einigung erzielt haben müssen“.
Unter dem Druck des Mutterkonzerns PSA versucht Opel derzeit, seine Kosten massiv zu senken. Am Donnerstag gab es an den drei Produktionsstandorten in Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach Betriebsversammlungen, auf denen die Mitarbeiter über den aktuellen Stand der Verhandlungen über das Sanierungskonzept informiert wurden. In Rüsselsheim und Eisenach stehen möglicherweise mehrere hundert Jobs auf dem Spiel.
Lohscheller sagte, dass es ohne Zugeständnisse der Arbeitnehmer keine Investition in das Werk in Eisenach geben werde. „Wir können die Investitionen für ein SUV auf einer modernen, elektrifizierbaren Plattform für Eisenach nur dann freigeben, wenn wir wettbewerbsfähig produzieren können“, sagte er. „Die Bedingungen dafür sind bislang nicht erfüllt.“ Opel wolle die drei deutschen Produktionsstandorte halten, wenn die Forderung nach einem teilweisen Verzicht auf höhere Gehälter erfüllt werde, so Lohscheller. Er beharrte darauf, dass übertarifliche Zulagen mit der ausgehandelten Lohnerhöhung verrechnet werden müssten. „Wir brauchen Zugeständnisse von den Arbeitnehmervertretern, sodass wir gemeinsam zu tragfähigen Ergebnissen kommen“, sagte Lohscheller. dpa