München – Die Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern bekommt einen neuen Chef. Die Vollversammlung der Kammer hat am Mittwoch Manfred Gößl (51) einstimmig zum neuen Hauptgeschäftsführer gewählt. Mit dem Amt geht auch die Hauptgeschäftsführung des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK) einher – der Dachorganisation der neun IHKs in Bayern. Gößl wird seinen Posten zum Jahreswechsel antreten. Dann geht Peter Driessen, der im November 66 Jahre als wird, nach zehn Jahren an der Spitze der IHK in den Ruhestand.
Manfred Gößl, Sohn eines Maurers, stammt aus Kösching im Landkreis Eichstätt. Über die Realschule und das Fachabitur gelangte er an die Uni – studierte Betriebswirtschaft in Regensburg, Wirtschaftswissenschaften in Bremen und promovierte danach.
Mittlerweile wohnt Gößl in Icking im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, ist verheiratet und hat einen Sohn. Seine berufliche Karriere startete der Oberbayer bei der IHK Nordschwarzwald in Pforzheim. Dort war er für das Thema Außenwirtschaft zuständig. Im Jahr 2000 wechselte er zur IHK für München und Oberbayern. Hier war er in verschiedenen Funktionen tätig – zu Beginn im Bereich Außenwirtschaft, aktuell unter anderem als stellvertretender Hauptgeschäftsführer.
IHK-Präsident Eberhard Sasse sprach seine Glückwünsche aus: „Manfred Gößl ist ein bestens vernetzter Kämpfer für die Sache der Wirtschaft“, lobte er.
Die Stimme der IHK für München und Oberbayern hat Gewicht. Die Kammer ist mit rund 380 000 Mitgliedsunternehmen – vom global operierenden Konzern bis zum inhabergeführten Mittelständler – die größte IHK bundesweit.
Peter Driessen, der sich zum Jahresende in den Ruhestand verabschiedet, wusste das zu nutzen. Der Diplom-Volkswirt begann seine Karriere bei der IHK für München und Oberbayern bereits 1986 – zunächst als Parlamentsreferent und persönlicher Referent des damaligen Hauptgeschäftsführers Wilhelm Wimmer. 2008 rückte er an die Spitze von IHK und BIHK.
Ihm lagen in den vergangenen Jahren besonders die Themen Energiewende, Digitalisierung und Flüchtlingsintegration am Herzen. Als Fürsprecher der bayerischen und oberbayerischen Wirtschaft eckte er dabei auch oft bei der Staatsregierung an – zum Beispiel beim Thema Flüchtlinge. Gemeinsam mit der Handwerkskammer und der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft setzte sich Driessen für die 2+3-Regelung ein, nach der Flüchtlinge während und zwei Jahre nach der Ausbildung nicht abgeschoben werden dürfen. In der Umsetzung gab es dabei in Bayern wiederholt Probleme, die Driessen immer wieder auf den Tisch brachte – oft mit Erfolg. manuela dollinger