Frankfurt – Die wachsende Zahl wirtschaftlicher und politischer Risiken treibt immer mehr Anleger aus Aktien. Sinkende Auftragseingänge für die deutsche Industrie im Juli trübten das Bild nun weiter ein. Erstmals seit Anfang April ist der Dax infolgedessen am Donnerstag wieder unter die Marke von 12 000 Punkten gefallen. Am Ende ging der Leitindex bei 11 955,25 Punkten aus dem Handel.
Der internationale Handelskonflikt und die Währungskrisen in einigen Schwellenländern blieben wesentliche Themen. Das im Juli auf etwas über 50 Milliarden US-Dollar gestiegene US-Handelsdefizit befeuerte laut Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets die Sorgen. Es wüchsen Befürchtungen, dass es weitere Zölle geben könnte, schrieb er und verwies auf die Kluft der größten Volkswirtschaft im Handelsaustausch mit China und Europa.
Die Papiere des Zahlungsabwicklers Wirecard, die in rund zwei Wochen in den Dax aufsteigen werden, kletterten am Donnerstag um gut drei Prozent auf 188 Euro. In den Wochen davor waren die Anteile von Wirecard schon von Rekord zu Rekord geeilt, der Börsenwert der Münchner erreichte knapp 21 Milliarden Euro. Bei der Commerzbank, die Wirecard Platz machen muss und in den Mittelwerte-Index MDax absteigt, ging es abwärts. Die Aktie gab am Nachmittag in einem kaum veränderten Gesamtmarkt um 1,6 Prozent auf 8,34 Euro nach und zählte zu den größten Verlierern.
Der Kurs des Euro ist gestern gestiegen. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,1634 (Mittwoch: 1,1582) US-Dollar fest. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,21 am Vortag auf 0,22 Prozent. dpa