Umweltministerium lässt Lage der Messstationen überprüfen

von Redaktion

München – Die Münchner Luftmessstationen an der Landshuter Allee und dem Stachus liefern die höchsten in Deutschland gemessenen Überschreitungen des Grenzwerts für Stickstoffdioxid (40 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³) Luft im Jahresmittel). Doch derzeit werden die Standorte erstmals infrage gestellt. Der bayerische Umweltminister Marcel Huber (CSU) weist auf eine von ihm in Auftrag gegebene Überprüfung der Verkehrsmessstationen in München hin. „Das aktuelle Messsystem soll auch dahingehend unter die Lupe genommen werden, ob die Lebensrealität der Menschen ausreichend berücksichtigt wird.“ Das heiße auch, „wie die Menschen den Schadstoffen ausgesetzt sind“. Die Messungen wurden in Auftrag gegeben, nachdem unsere Zeitung darüber berichtet hatte, dass die Messungen nicht den Vorschriften entsprechen. Schadstoffe werden an beiden Stationen nicht dort erfasst, wo ihnen Menschen über erhebliche Zeiträume ausgesetzt sind.

Huber wehrt sich aber gegen den Vergleich der Münchner Messstationen mit denen in Wien. Auch in Wien gebe es bei verkehrsnahen Standorten Überschreitungen. Das ist richtig. Huber spielt auf die Messstation Hietzinger Kai an einer viel befahrenen Wiener Einfallsstraße an. Doch ist die neben mehreren Bahngleisen verlaufende Straße nur zweispurig – die Landshuter Allee in München dagegen achtspurig. Der Jahresmittelwert 2017 lag entsprechend niedriger als in München bei 44 µg/m³ (Landshuter Allee 78 µg/m³). MARTIN PREM

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