Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will mit internationalen Übereinkünften die Steuervermeidung von großen Digitalkonzernen beenden. „Wir brauchen einen weltweit gültigen Mindeststeuersatz, den kein Staat unterschreiten darf“, schrieb er in einem Gastbeitrag für die „Welt am Sonntag“. Bereits bestehende Mechanismen gegen die Nutzung von Steueroasen müssten „als Reaktion auf die Digitalisierung“ weiterentwickelt werden. Das Thema Digitalsteuer, die Internet-Riesen wie Google oder Facebook treffen würde, sorgt derzeit für Streit in der EU.
Der Ökolandbauverband Bioland verteidigt die Zusammenarbeit mit dem Discounter Lidl. Bioland habe die Supermarktkette „als Unternehmen erlebt, das sich glaubhaft wandeln möchte“, sagte Verbandspräsident Jan Plagge dem „Spiegel“. Bei Lidls Wunsch nach Zusammenarbeit habe Bioland zunächst befürchtet, es gehe um „Greenwashing“, also eine reine Image-Verbesserung in Umweltfragen. Tatsächlich habe sich aber Lidls Einkaufsverhalten geändert, sagte Plagge, Lidl setze auf langfristige Lieferbeziehungen. Lidl hatte vergangene Woche die Kooperation mit Bioland bekanntgegeben.
Nach einer langen Krise mit Korruptionsaffären und Vorwürfen gegen Top-Manager hat sich der Industrie-Dienstleister Bilfinger aus Sicht von Vorstandschef Tom Blades neues Vertrauen erarbeitet. Er sei optimistisch, dass der von den USA bestellte Aufseher zum Jahreswechsel nicht mehr nötig sei, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Wir arbeiten hart daran, die Auflagen des Monitors zu erfüllen. Ende des Jahres wollen wir das Verfahren erfolgreich abschließen“, meinte Blades. Bilfinger steht seit 2014 unter Aufsicht durch US-Behörden. Eine inzwischen verkaufte Tochterfirma war bei einem Pipeline-Projekt in Nigeria in einen Bestechungsfall verwickelt.
Nach der EU-Rekordstrafe will Google von Smartphone-Herstellern, die das Google-Betriebssystem Android nutzen, bis zu 40 Dollar für die Installation seiner Apps verlangen. Der Betrag unterscheide sich zum Teil stark je nach Region und Bildschirmauflösung, schrieb der Technologieblog „The Verge“ unter Berufung auf vertrauliche Unterlagen. Die Hersteller könnten aber versucht sein, einen Teil der Gebühren an die Verbraucher weiterzureichen. Die Hersteller könnten Geräte ohne Google-Apps verkaufen – in Europa sei das aber schwierig.