Paris/Yokohama – Der Automanager Carlos Ghosn muss sich wegen Vorwürfen der Veruntreuung in Japan vor der Justiz verantworten. Dem Fernsehsender NHK und weiteren Medien zufolge wurde der Renault-Chef und Nissan-Verwaltungsratschef am Montag in Tokio nach einer Befragung durch die Staatsanwaltschaft festgenommen.
Der japanische Autobauer Nissan wirft ihm jahrelanges „Fehlverhalten“ bei der Angabe seiner Einkünfte sowie die private Nutzung von Firmengeldern vor und fordert seine Absetzung.
Nissan erklärte, der Autobauer habe nach anonymen Hinweisen vor einigen Monaten eine Untersuchung gestartet und festgestellt, dass Ghosn „viele Jahre lang“ öffentlich ein zu niedriges Einkommen angegeben habe.
Ghosn ist auch Chef des französischen Autobauers Renault und führt die Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz an. Die Renault-Aktie stürzte nach der Nachricht der Vorwürfe gegen Ghosn in Paris um zwölf Prozent ab. In Japan war die Börse bereits geschlossen. afp