Die deutsche Industrie hat erstmals seit drei Monaten wieder einen Dämpfer beim Auftragseingang einstecken müssen. Im November seien die Bestellungen im Monatsvergleich um 1,0 Prozent gesunken, teilte das Statistische Bundesamt mit. Ausschlaggebend war ein starker Order-Rückgang aus der Eurozone. Vor dem November-Minus waren die Auftragseingänge zuletzt im Juli im Monatsvergleich gesunken. Der Anstieg vom Oktober wurde von 0,3 Prozent auf 0,2 Prozent leicht nach unten korrigiert. Im Jahresvergleich fiel der Auftragseingang im November um 4,3 Prozent.
Lange Schlangen am Check-in, vergebliches Warten auf Flüge: Ein Warnstreik der Sicherheitsleute an den Berliner Flughäfen hat am Montagmorgen die Reisepläne tausender Passagiere durchkreuzt. Knapp 60 der rund 770 Flüge wurden in Tegel und Schönefeld gestrichen, dutzende Maschinen konnten nur mit Verspätung abheben. Hintergrund ist ein Tarifkonflikt um höhere Löhne für das Sicherheitspersonal. Verdi drohte mit weiteren Warnstreiks bis zum nächsten Verhandlungstermin am 23. Januar.
Nach der Erholungsrally zum Jahresstart wollen die Anleger an den Aktienmärkten nun erst einmal Fortschritte bei den Zollverhandlungen zwischen China und den USA sehen. Sie agierten daher am Montag eher vorsichtig. Der deutsche Leitindex Dax fiel um 0,18 Prozent auf 10 747,81 Punkte. Der Index der mittelgroßen Werte MDax gewann hingegen 0,62 Prozent auf 22 173,73 Zähler. Die Hoffnung auf einen Durchbruch bei den Zollgesprächen Anfang der laufenden Woche hatte die Stimmung der Investoren zuletzt ebenso aufgehellt wie eine lockerere Geldpolitik Chinas, gute US-Arbeitsmarktzahlen und Spekulationen, dass die US-Notenbank Fed die Geldpolitik weniger straffen wird als zuvor gedacht. Auch an den anderen großen Börsen Europas überwog die Zurückhaltung. Der Blick auf die Branchen zeigte dennoch eine zumindest kurzfristige Tendenz in Richtung mehr Risiko: Während defensive, also etwas weniger konjunkturabhängige Werte aus der Lebensmittel- und der Pharmabranche zum Wochenstart nicht gefragt waren, waren vor allem Aktien aus der konjunktursensibleren Technologie-Branche unter den Favoriten. Die Papiere des Online-Bezahlspezialisten Wirecard und des Chipkonzerns Infineon waren denn auch mit Gewinnen von 2,40 Prozent beziehungsweise 3,62 Prozent die Favoriten im Dax, während etwa die Papiere von Fresenius und Beiersdorf nachgaben. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,08 Prozent am Freitag auf 0,09 Prozent.