Lilium und die Konkurrenz

von Redaktion

Lilium ist eines von einigen Dutzend Unternehmen, die derzeit rund um den Globus elektrisch angetriebene Flugtaxis entwickeln. Einer der härtesten Konkurrenten hierzulande ist Volocopter im baden-württembergischen Bruchsal. Das Unternehmen reklamiert für sich, 2011 weltweit den ersten elektrischen Multikopter überhaupt zum Abheben gebracht zu haben. 2016 folgte eine erste vorläufige Verkehrszulassung durch deutsche Luftfahrtbehörden, 2017 der erste autonome Flug eines Flugtaxis in der arabischen Metropole Dubai. Die Inbetriebnahme erster kommerzieller Strecken peilt Volocopter für 2021/22 also früher als Lilium an. Als heiße Kandidaten gelten Singapur und Dubai. Aber auch mit deutschen Städten oder Flughafenbetreibern wie Fraport stehe man in Kontakt, sagt Volocopter-Mitgründer Alexander Zosel. Vor allem mit Blick auf den Bau eigener Flugtaxi-Fabriken hat er sich mit Daimler verbündet. Der Stuttgarter Autobauer ist mit einem Minderheitsanteil bei Volocopter eingestiegen. Wo und wann eine Flugtaxi-Fabrik entstehen könnte, ist noch geheim. Kleinserien von bis zu 100 Flugtaxis jährlich könnten am Firmensitz in Bruchsal gebaut werden, sagt Zosel.

Wie Lilium sieht auch Volocopter sich primär als Betreiber von Flugtaxi-Routen. Das Start-up konzentriert sich dabei auf innerstädtische Routen, was auch mit der im Vergleich zum Lilium Jet niedrigeren Geschwindigkeit des eigenen Zweisitzers zu tun hat. Zwei Flugtaxi-Eisen im Feuer hat der europäische Luftfahrtriese Airbus mit den Modellen Vahana und City-Airbus. Letzteres wurde jüngst in Ingolstadt präsentiert, hat aber noch den Status eines Demonstrationsobjekts. Vahana hat erste Testflüge schon hinter sich, ist aber nur ein Zweisitzer. Der City-Airbus, der demnächst am Airbus-Standort Manching Testflüge absolvieren soll, bietet vier Personen Platz. Mit Airbus kooperiert bei Flugtaxis die VW-Tochter Audi.

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