BÖRSE

Dax-Anleger halten sich zurück

von Redaktion

Im aufgeflammten Streit um die Führung in Deutschlands größtem Schlachtbetrieb pocht Robert Tönnies auf einen Verkauf der Gruppe. Dabei beruft sich der 41-Jährige in einer Schiedsklage auf den 2017 außergerichtlich beigelegten Streit mit seinem Onkel, Mitgesellschafter Clemens Tönnies (63). Damals sei vereinbart worden, dass die Gruppe verkauft wird, wenn es erneut zu Streitereien kommt. Der Streitwert wird in der Schiedsklage mit 600 Millionen Euro beziffert. Clemens Tönnies teilte schriftlich mit: „Wie auch immer mein Neffe agiert und was er über Jahre hinweg schon im Sinn gehabt hat: Mein Sohn Maximilian und ich werden das Unternehmen nicht verkaufen.“

Die Deutsche Bank prüft nach einem Bericht der „Financial Times“ den Umgang mit sensiblen Daten durch gekündigte Aktienhändler, die zeitweise noch Zugriff auf ihre Firmen-E-mails hatten. Das Institut betonte am Montag: „Wir haben fast alle gesendeten E-mails bereits überprüft und konnten keinen Beleg dafür finden, dass preissensible Informationen kommuniziert wurden oder sonstiges Fehlverhalten stattgefunden hat“. Der Zugriff auf die beruflichen E-mails sei mittlerweile vollständig abgeschaltet worden. Die Deutsche Bank will im Zuge ihres Konzernumbaus weltweit rund 18 000 Vollzeitstellen streichen. Aus dem weltweiten Aktienhandel steigt das Institut komplett aus. Erste Mitarbeiter in London und New York wurden Anfang Juli entlassen.

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben sich am Montag vor ereignisreichen Tagen zurück gehalten. Der Dax schloss kaum verändert mit minus 0,02 Prozent bei 12 417,47 Punkten. Im Wochenverlauf stehen Quartalsberichte etlicher Dax-Schwergewichte, Gespräche im US-chinesischen Handelsstreit und der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed auf der Agenda. Die US-Zinssitzung berge Enttäuschungspotenzial, kommentierte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Es sei gut möglich, dass die Fed den Zins nur um 25 Basispunkte senken und sich danach Zeit lassen werde. Die Aktien der Deutschen Börse waren im Dax mit minus 2,43 Prozent der größte Verlierer. Der Börsenbetreiber wird in seinem Expansionsdrang gestört. Besser erging es den Aktionären der Deutschen Telekom, deren Anteile 2,01 Prozent an Wert gewannen. Sie folgten damit der Nachricht vom Freitag, wonach die geplante Fusion der Tochter T-Mobile US mit Sprint die Zustimmung der Wettbewerbshüter erhält. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,40 Prozent am Freitag auf minus 0,42 Prozent.

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