BÖRSE

Stimmung „fast schon zu gut“

von Redaktion

Kurz vor einem Treffen mit seinen EU-Kollegen hat sich Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) gesprächsbereit zu der seit Jahren blockierten europäischen Einlagensicherung für Bankkunden gezeigt. Eine verbesserte EU-Bankenunion „sollte eine Form eines gemeinsamen europäischen Einlagensicherungsmechanismus beinhalten“, schrieb Scholz in einem Gastbeitrag für die „Financial Times“. Der Vorstoß ist aber an viele Bedingungen geknüpft und nicht in der Bundesregierung abgestimmt. Deutsche Banken, vor allem Sparkassen und Genossenschaftsbanken, die jeweils eigene Sicherungssysteme unterhalten, wehren sich energisch gegen entsprechende Vorstöße einer europäischen Haftung.

VW will nach Tests mit autonom fahrenden Autos in Hamburg mittelfristig zur Serienreife übergehen. „Wir arbeiten an einem marktreifen selbstfahrenden System, das wir bereits ab Mitte der kommenden Dekade kommerzialisieren wollen“, sagte der VW-Vizechef für Autonomes Fahren, Alexander Hitzinger. Die speziell ausgerüsteten und in Hamburg eingesetzten Elektro-Golfs seien bereits in der Lage, das Verkehrsgeschehen für rund zehn Sekunden vorauszuberechnen. Dies geschehe mit Hilfe der Daten, die seit April auf der von der Hansestadt eingerichteten Strecke für automatisiertes und vernetztes Fahren (TAVF) gewonnen wurden.

Der Dax ist nach dem starken Lauf der vergangenen Handelstage auf den höchsten Stand seit Mai 2018 gestiegen. Am Nachmittag legte der deutsche Leitindex bis auf knapp 13 188 Punkte zu und schloss mit einem Plus von 0,24 Prozent auf 13 179,89 Punkten. Marktanalyst Milan Cutkovic von AxiTrader hält die Stimmung auf dem Börsenparkett fast schon für „zu gut“. Die derzeitige Rally nehme ein positives Ende im Handelsstreit zwischen China und den USA schon vorweg.

Im Zuge der Berichtssaison standen vor allem Adidas, Wirecard und BMW im Fokus. Trotz besser als erwarteter Quartalszahlen sanken die Papiere des Sportartikelherstellers Adidas am Indexende um 5,4 Prozent. Nicht viel besser erging es den Wirecard-Aktien, die um 1,2 Prozent nachgaben. Der Zahlungsabwickler hat Händlern zufolge ein gutes Quartal hinter sich und gab zudem einen ermutigenden Ausblick. Die Titel von BMW legten nach einer Berg- und Talfahrt letztlich um 1,0 Prozent zu.

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