22 Milliarden Euro für 1,5 Prozent

von Redaktion

Riad – Der Börsengang des Jahres ist angelaufen. Der saudi-arabische Ölgigant Aramco will umgerechnet rund 22 Milliarden Euro erlösen. Aramco teilte am Sonntag in Riad mit, dass die Zeichnungsfrist für die Aktien bis zum 4. Dezember laufen soll. Der Börsengang bezieht sich demnach auf 1,5 Prozent der Unternehmensanteile. Der Börsenwert des weltweit wertvollsten Unternehmens wird anlässlich des Börsengangs also auf mehr als 1,5 Billionen Euro veranschlagt.

Der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman hatte ursprünglich auf einen Börsenwert von zwei Billionen Dollar gehofft.

Die Preisspanne einer Aramco-Aktie soll zum Börsengang zwischen 30 und 32 Rial liegen (umgerechnet etwa 7,30 bis 7,70 Euro). Die Zeichnungsfrist läuft ab sofort, die erste Börsennotierung ist für den 5. Dezember vorgesehen. Nach den aktuellen Werten reicht der Börsengang von Aramco knapp an den bislang größten Börsengang aller Zeiten heran, den der chinesische Online-Handelsriese Alibaba 2014 absolvierte.

Der Weltmarktanteil von Aramco im Erdölsektor liegt bei rund zehn Prozent. Kronprinz Salman verspricht sich von dem Börsengang die Finanzmittel für den Einstieg in eine fundamentale Transformation der saudi-arabischen Volkswirtschaft, die bislang fast ausschließlich auf den Öleinnahmen aufgebaut ist. Die Einnahmen aus dem Börsengang sollen in neue Großprojekte gelenkt werden, die neben dem Energiesektor entstehen sollen.

Ob der Börsengang erfolgreich ist, bleibt abzuwarten. Die saudi-arabische Regierung stellte es für die Wohlhabenden des Landes als patriotische Pflicht dar, sich an dem Unternehmen zu beteiligen. Ausländische Investoren werden im Blick behalten, wie sich der Energiesektor weltweit vor dem Hintergrund von Produktionsschwankungen und Klimawandel entwickelt.  dpa

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