Ghosn flüchtete illegal per Jet

von Redaktion

Istanbul/Tokio – Der frühere Autoboss Carlos Ghosn hat für seine Flucht aus Japan in den Libanon Jets der türkischen Firma MNG genutzt. Das gab die Charterfirma am Freitag auf ihrer Webseite bekannt. Die Privatflugzeuge – eines für die Strecken Dubai – Osaka und Osaka – Istanbul sowie eines für die Reise von Istanbul nach Beirut – seien „illegal“ benutzt worden. Die Firma habe Anzeige erstattet, „um jene zu belangen, die beteiligt waren“.

Der in Japan auf Kaution freigelassene Ghosn war am vergangenen Sonntag überraschend in den Libanon geflüchtet. Der frühere Konzernchef von Renault war am 19. November 2018 in Tokio wegen Verstoßes gegen Börsenauflagen festgenommen worden. Im April 2019 wurde er unter strengen Auflagen auf Kaution aus der Untersuchungshaft in Japan entlassen. Unter anderem wurde ihm verboten, das Land zu verlassen. Ghosn hat die französische, die brasilianische und die libanesische Staatsangehörigkeit. Er gilt als Architekt des Autobündnisses zwischen Renault, Nissan und Mitsubishi. MNG erklärte, ein Mitarbeiter habe zugegeben, Dokumente gefälscht zu haben. Die zwei Flugbuchungen hätten scheinbar nicht miteinander in Verbindung gestanden, und Ghosn sei nicht als Passagier aufgeführt gewesen. Der Mann habe ohne Wissen der Firmenleitung gehandelt. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu hatte berichtet, dass in der Türkei sieben mutmaßliche Helfer festgenommen worden seien, darunter vier Piloten. Sie würden verdächtigt, Ghosn bei der Flucht mit einem Privatjet geholfen zu haben.  dpa

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