Frankfurt/Main –- Der Konflikt zwischen den USA und dem Iran hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Montag weiter verunsichert. Der Dax rutschte zeitweise unter die Marke von 13 000 Punkten und damit auf ein Tief seit vier Wochen. Mit einem Abschlag von 1,64 Prozent auf 13 002,06 Punkte blieb die runde Marke bis zuletzt umkämpft.
Die Schwäche erstreckte sich auf ganz Europa und auch auf den breiten Markt. Der MDax der mittelgroßen deutschen Werte gab am Montag um 1,81 Prozent auf 27 935,19 Punkte nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx fiel um fast 1,3 Prozent.
Laut den Experten des Bankhauses Metzler löste die Eskalation des schwelenden Konflikts an den Märkten eine Flucht in sichere Anlagehäfen aus. Diese trieb Anleger heraus aus Aktien und hinein in Staatsanleihen. Allgemein tendierten Anleger dazu, Aktien aus konjunkturempfindlichen Branchen abzustoßen. Die Titel des Chipherstellers Infineon fielen um 3,5 Prozent, jene des Chemiekonzerns Covestro waren mit einem Abschlag von 6 Prozent das Dax-Schlusslicht. Während der Dax ganz ohne Gewinner blieb, zeigten sich Papiere aus den Sektoren Versorger und Immobilien mit ihren defensiven Eigenschaften noch am stabilsten.
Im MDax entwickelten sich die Papiere von Telefonica Deutschland nach einer Kaufempfehlung der HSBC-Analysten mit einem dünnen Kursplus immerhin stabil. Metro dagegen litten dort mit minus 4,3 Prozent unter einem negativen Votum der Bernstein-Experten.
Der Goldpreis zog ebenso an. Angesichts der Spannungen im Nahen Osten ist der Goldpreis auf den höchsten Stand seit fast sieben Jahren gestiegen. Der Wert einer Unze Gold stieg am Montag an der Börse in London zwischenzeitlich auf 1588,13 Dollar (rund 1418 Euro), den höchsten Stand seit April 2013. Ebenso sind die Ölpreise wegen der Eskalation auf einem Höhenflug. Am Montag stieg der Preis für US-Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zeitweise bis auf 64,72 US-Dollar je Barrel (159 Liter). Damit erreichte der Preis den höchsten Stand seit April 2019. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) warnte vor negativen Auswirkungen für die deutsche Wirtschaft.