Schlemmer stellt Insolvenzantrag

von Redaktion

Automobilzulieferer in der Krise – Weltweit 3800 Mitarbeiter

Aschheim – Der Automobilzulieferer Schlemmer hat einen Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Aschheim bei München ist bereits vor Weihnachten diesen Schritt gegangen, der Insolvenzantrag wurde jedoch erst am Samstag öffentlich gemacht. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Amtsgericht München den Sanierungsexperten Hubert Ampferl, Partner der Kanzlei Dr. Beck & Partner.

Im Sommer habe die Situation für den Autozulieferer noch gut ausgesehen, im Herbst hätte sich die Auftragslage dann aber eingetrübt, heißt es.

Das Unternehmen hat weltweit 3800 Mitarbeiter, mehr als 200 sind am unterfränkischen Standort in Haßfurt beschäftigt. Schlemmer betreibt nach eigenen Angaben weltweit 21 Produktionsstandorte und hat 2018 einen Umsatz von rund 290 Millionen Euro erwirtschaftet, davon 227 Millionen Euro im Automotive-Segment. Schlemmer produziert in Haßfurt vor allem Kabelschutzsysteme, die in Autos, aber auch in Motorrädern oder Lastwagen eingebaut werden.

Laut Insolvenzverwalter Hubert Ampferl läuft der Betrieb trotz Insolvenzantrag erstmal + weiter. Banken hätten die notwendigen Gelder bereitgestellt. Die Auftragsbücher seien gut gefüllt. Die Aussichten für das Unternehmen seien gut, so Ampferl. Gespräche mit möglichen Investoren sollen folgen.

Bereits zwei Monate zuvor, im Oktober, hatte eine Tochter der Schlemmer Group Antrag auf Eigenverwaltungsverfahren gestellt. Wie einer Pressemitteilung des Unternehmens zu entnehmen ist, musste das in Berlin ansässige Unternehmen HOPPE am 10. Oktober das Verfahren einleiten. Ursachen: „Die aktuelle konjunkturelle Lage in der Automobilbranche sowie eine damit verbundene kritische Auslastungssituation hatten zur Zahlungsunfähigkeit geführt.“  mm

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