Paris – Der frühere Renault-Chef Carlos Ghosn (65) will für seine Rentenansprüche in Frankreich kämpfen. „Mein Rücktritt bei Renault? Das ist eine Posse“, sagte Ghosn der französischen Tageszeitung „Le Figaro“. „Jeder kennt die Umstände, unter denen ich Renault verlassen musste: ich war im Gefängnis!“
Ghosn war Ende Dezember unter bisher nicht ganz geklärten Umständen aus Japan in den Libanon geflüchtet. Dort ist er zwar ein freier Mann, darf das Land aber vorerst nicht verlassen. Der einst mächtige Chef des französisch-japanischen Autobündnisses Renault-Nissan-Mitsubishi hatte Mitte vergangener Woche in Beirut lautstark die japanische Justiz gegeißelt und eine „Verschwörung“ gegen ihn beklagt.
Nach Informationen von „Le Figaro“ rief Ghosn Ende Dezember in einem Eilverfahren ein Schiedsgericht für arbeitsrechtliche Streitfälle in Frankreich an. Kreise bestätigten nun, dass bereits Ende Februar eine Anhörung in Boulogne-Billancourt bei Paris geplant sei. In dem Vorort hat Renault seinen Konzernsitz. Der Hersteller selbst nahm zu dem Bericht keine Stellung. dpa