Walldorf – Europas größter Softwarehersteller SAP wächst dank guter Geschäfte mit Cloudanwendungen im Internet weiter kräftig. Allerdings hat er im vergangenen Jahr nicht so viel Geld verdient wie davor. Der Nettogewinn schrumpfte um 17 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro, wie der Konzern berichtete. SAP begründete das mit Milliardenkosten einerseits für einen Personalumbau und andererseits für die aktienbasierte Vergütung eigener Mitarbeiter. Beim Umsatz durften die beiden Co-Vorstandschefs Christian Klein und Jennifer Morgan bessere Nachrichten verkünden: Die Erlöse stiegen um zwölf Prozent auf 27,6 Milliarden Euro.
Größter Wachstumstreiber war der Cloudbereich, der auch dank Zukäufen um kräftige 39 Prozent wuchs. In diesem Zukunftsmarkt bietet SAP seinen Unternehmenskunden nicht mehr nur reine Softwarelösungen an, sondern bringt sich vielmehr als Dienstleister für die Entwicklung, Integration und den Betrieb der Anwendungen ins Spiel. Die Daten liegen nicht mehr auf einem lokalen Server, sondern beispielsweise auf einer von SAP zur Verfügung gestellten Plattform. Vorteile: Die Kunden können ihre Programme in der Regel mit wenig administrativem Aufwand nutzen.
Angesichts der sich ändernden Geschäftsschwerpunkte hatte SAP Anfang 2019 den ersten größeren Personalumbau seit Jahren angestoßen, bis zu 4400 Mitarbeiter sollten entweder auf eine neue Position wechseln oder das Unternehmen mittels Abfindungen verlassen. Bisher hätten 4000 Mitarbeiter ein solches Angebot angenommen.