Schlimmer als die Spanische Grippe

von Redaktion

Coronavirus hat stärkere Auswirkungen auf die Aktienmärkte

München – Noch nie hat sich eine Pandemie in vergleichbarer Weise auf die Aktienmärkte ausgewirkt, wie derzeit die Corona-Krise. Darauf weist die Internet-Plattform „Kryptoszene“ hin. Bei der Spanischen Grippe mit 50 Millionen Todesopfern habe der US-Leitindex Dow-Jones um 14,3 Prozent eingebüßt. Seit dem 17. Februar 2020 seien es diesmal bereits 34,5 Prozent.

Die aktuellen Daten beziehen aber die gestrige Erholung noch nicht mit ein. Und die beiden Pandemien sind nur bedingt zu vergleichen. Zum einen fiel der Ausbruch der Spanischen Grippe mit der Endphase des Ersten Weltkriegs zusammen, die gesundheitliche Lage in den meisten Ländern war verheerend. Zum anderen wurde die Wirtschaft damals gerade nicht heruntergefahren.

Es gibt aber durchaus andere Phasen, die deutlich stärkere Spuren auf den Aktienmärkten hinterlassen hatten: Die Weltwirtschaftskrise prügelte den Dow Jones um 89 Prozent herunter und die Aktiencrashs von 1987 und 2008 ließen die Kurse um 36 oder 54 Prozent einbrechen. „Ein Blick auf die Historie macht es deutlich, dass es keine Blaupause für die jetzige Situation gibt“, so „Kryptoszene“-Analyst Raphael Lulay.

Die Fondsgesellschaft DWS weist in diesem Zusammenhang auf die beispiellose Geschwindigkeit des Markteinbruchs hin. Sie vergleicht ihn mit dem Platzen der Dotcom-Blase um 2000 und der Finanzkrise 2008. Nur diese beiden Ereignisse seien für die weltweiten Aktienmärkte schlimmer gewesen. Und für die Geschwindigkeit des Absturzes gebe es nur einen Vergleich: Die Kursstürze von 1929, die der großen Depression weltweit den Weg ebneten. mm

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