Experten warnen vor Spekulation mit günstigen Aktien

von Redaktion

Experten warnen Privat- und Kleinanleger davor, die Wirecard-Aktie nach dem massiven Kurseinbruch nun als günstige Gelegenheit für eine Geldanlage zu betrachten. Harald Weygand vom Finanzportal GodmodeTrader verweist darauf, dass die Bank of America das Kursziel für Wirecard am Mittwoch auf einen Euro korrigiert hat. Das heißt, die Bank hielt das Papier, das am Mittwochnachmittag mit rund 12,50 Euro gehandelt wurde, noch immer für viel zu hoch bewertet. Statistisch gesehen, so Weygand, spreche das Ausmaß des Crashs eher für die Gefahr, dass die Aktie von der Bildfläche verschwinde als dass auf den steilen Sturz bald ein steiler Anstieg folge.

Die freie Vermögensberaterin Stefanie Kühn aus Grafing bei München sieht den Kauf von Einzelaktien für Privatanleger generell skeptisch. „Da braucht man viel Kapital für eine ausreichend breite Risikostreuung.“ In kleinem Umfang, bei dem Verluste nicht wirklich wehtun, könne man durchaus mit Einzelaktien spekulieren. Aber im Fall Wirecard hält sie selbst davon nicht viel. „Ich kann mir selbst für mein Spielgeld schönere Anlagen vorstellen“, sagt sie. Zu undurchsichtig sei der Fall Wirecard derzeit. Bei einer Insolvenz sei auch ein Totalverlust nicht auszuschließen. Selbst wenn sich dann noch ein Aufkäufer für die Aktien finden sollte, dürfte sich der Kurs auf ganz niedrigem Niveau bewegen, warnt sie. sr

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