München – Die Autoindustrie ist für den Arbeitsmarkt extrem wichtig – nicht nur, weil sie mit 850 000 Mitarbeitern so viele Menschen beschäftigt, sondern weil sie auch sehr gut bezahlt. Das geht aus den Daten für das Jahr 2019 hervor, die die Bundesagentur für Arbeit (BA) jetzt veröffentlicht hat. Demnach betrug das mittlere monatliche Bruttoentgelt von Vollzeitbeschäftigten im vergangenen Jahr exakt 3401 Euro. In den Standorten der Autoindustrie liegt es deutlich höher. Wolfsburg und Ingolstadt, Sitz von Volkswagen und dessen Tochter Audi, stehen ganz an der Spitze der Lohnrangliste. In Wolfsburg kommt ein Durchschnittsverdiener auf 5089 Euro, in Ingolstadt au 5004 Euro monatlich. Zu den Top-Fünf-Städten in Deutschland gehört mit Böblingen (Daimler, 4809 Euro) noch ein weiterer Auto-Standort. In Bayern liegt der Landkreis Dingolfing-Landau (BMW) mit an der Spitze.
Andere Branchen zahlen allerdings auch nicht schlecht. Bundesweit liegen auf den Plätzen drei und fünf der Siemens-Standort Erlangen (4907 Euro) und die BASF-Heimat Ludwigshafen (4721 Euro). Während in Bayern insgesamt gut bezahlt wird, gibt es bundesweit große Unterschiede. Vor allem in Ostdeutschland wird deutlich weniger verdient. Im Mittel am wenigsten verdient man in Görlitz (2380 Euro) und im Erzgebirgkreis (2390 Euro). Aber nicht nur zwischen Ost und West, auch zwischen Männern und Frauen besteht ein großer Lohnunterschied. Im Mittel verdienten Männer 3560 Euro, Frauen 3117 Euro – 12,5 Prozent weniger. In nur 23 Kreise liegt das Lohnniveau von Frauen und Männer gleichauf. Sie liegen allesamt in den neuen Bundesländern. WOLFGANG DE PONTE