BÖRSE

von Redaktion

Die höhere Risikovorsorge wegen erwarteter Kreditausfälle in der Corona-Krise belastet die Banken. Die französische Großbank Société Générale machte im zweiten Quartal einen Verlust von 1,26 Milliarden Euro. Der Gewinn der internationalen Großbank HSBC brach im zweiten Quartal um 96 Prozent ein. Die Société Générale erklärte, sie habe ihre Risikovorsorge von 314 Millionen Euro im zweiten Quartal 2019 auf 1,3 Milliarden Euro im zweiten Quartal 2020 aufgestockt. Die HSBC rechnet mit einer Belastung von bis zu 13 Milliarden Dollar durch Kreditausfälle. Die Risikovorsorge für faule Kredite und Abschreibungen werde zwischen 8 Milliarden und 13 Milliarden Dollar (bis zu 11 Milliarden Euro) erwartet, teilte die stark in Asien engagierte Großbank mit. 2019 hatte dieser Posten die Bilanz gerade mal mit rund 2,8 Milliarden Dollar belastet.

Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim hat im ersten Halbjahr 2020 in der Corona-Krise erneut seinen Umsatz gesteigert. Die Erlöse des rheinhessischen Unternehmens kletterten von Januar bis Juni währungsbereinigt um 4,4 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro, wie Boehringer mitteilte.

Der Sportwagenbauer Ferrari wird wegen der Coronavirus-Pandemie noch etwas vorsichtiger beim Jahresausblick. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erwartet das Management jetzt zwischen 1,075 und 1,125 Milliarden Euro, wie Ferrari berichtete.

Am deutschen Aktienmarkt geht es dank ermutigender Konjunktursignale sehr schwungvoll in die neue Woche. Als Stütze für den Dax galten Konjunkturdaten aus China und Europa.

Auf Unternehmensseite profitierten besonders die Aktien aus dem Autosektor von den guten Nachrichten vom chinesischen Wachstumsmarkt. Die Vorzugsaktien von Volkswagen setzten sich mit einem Kurssprung um zeitweise fast sechs Prozent an die Dax-Spitze. Auch Anteile von Daimler und BMW gehörten zu den klaren Gewinnern.

Im MDax bescherte eine aussichtsreiche US-Zulassung für das Krebsmedikament Monjuvi den Anlegern von Morphosys ein Plus von 7,5 Prozent. Papiere von Siemens Healthineers sackten dagegen in der selben Größenordnung ab, nachdem der Medizintechnikkonzern mit dem US-Unternehmen Varian einen Milliardenzukauf ankündigte, der eine gewinnverwässernde Kapitalerhöhung mit sich bringen wird. Etliche Börsianer hielten den Kaufpreis für Varian auch für zu hoch.

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