MAN Energy baut weniger Jobs ab

von Redaktion

Augsburg – Die Augsburger VW-Tochter MAN Energy Solutions baut weltweit 2600 ihrer 14 000 Arbeitsplätze ab. Darauf haben sich das Management, IG Metall und Betriebsrat nach zweiwöchigen Verhandlungen geeinigt. „Ein Verlust von Arbeitsplätzen ist leider unvermeidlich“, erklärte Konzernchef Uwe Lauber. Betriebsbedingte Kündigungen könnten nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Gegenüber ursprünglichen Plänen werden in Deutschland allerdings nun nicht 3000, sondern nur 1650 Stellen gestrichen. Im Ausland bleibt der Arbeitsplatzabbau mit 950 Stellen dagegen unverändert.

Um auf das Sparziel von 450 Millionen Euro zu kommen, macht das verbleibende Personal noch nicht ganz ausverhandelte Zugeständnisse beim Lohn im Umfang von 40 Millionen Euro für den Zeitraum 2021 bis 2023. Erhalten bleiben nun auch die beiden Standorte Berlin und Hamburg, wenn auch in reduzierter Form. Berlin wird auf die Fertigung von Komponenten fokussiert, Hamburg auf das Servicegeschäft reduziert. Die dortige Fertigung von Dampfturbinen wird eingestellt.

Zugleich stoppt Mutterkonzern VW nach der Einigung mit dem Personal nun bis mindestens Ende 2024 Pläne zum Verkauf des Herstellers großer Schiffsmotoren und Anlagen zur dezentralen Energieversorgung.

Falls das angestrebte Ziel einer operativen Rendite von neun Prozent binnen gut vier Jahren nachhaltig erreicht wird, sichert VW den Augsburgern einen Verbleib im Konzern bis mindestens Ende 2026 zu. Die Tochterfirma galt schon vor Ausbruch der Pandemie als renditeschwach. Sie war einmal Teil des Münchner MAN-Konzerns, dessen Lkw- und Bussparte VW unter das Dach der Nutzfahrzeugholding Traton gebracht hat. MAN Energy Solutions wurde davon abgespalten. Durch die Corona-Krise ist sie zusätzlich unter Druck geraten.

Die Augsburger bauen unter anderem große Schiffsmotoren, wie sie beispielsweise in Kreuzfahrtschiffen eingebaut werden. Die liegen aber pandemiebedingt derzeit weltweit vor Anker.

„Wir müssen uns auf ein längerfristig schwieriges Marktumfeld einstellen“, stellt Vorstandschef Lauber klar. MAN Energy Solutions will die Anlagenfertigung in den nächsten Jahren auf nachhaltige Energielösungen wie grünen Wasserstoff umstellen und damit in zehn Jahren die Hälfte aller Umsätze machen.

T. MAGENHEIM-HÖRMANN

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