München – Bayern ist nach einer neuen Studie nach den USA international zweitbester Standort für Industrieunternehmen. Das schreiben die Ökonomen des Wirtschaftsforschungsinstituts IW Köln in ihrem Vergleich von 45 Industrieländern. Auf Platz drei landete die Schweiz, auf Platz fünf Deutschland als Ganzes. Auftraggeber der Studie war die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw).
Das IW untersuchte 61 Indikatoren in sechs Themengebieten von der Qualität der öffentlichen Verwaltung über das Bildungssystem und den Kapitalmarkt bis zu den Lohnkosten. Unter den Top Ten finden sich außer den USA, Bayern und Deutschland vier weitere europäische Länder sowie Japan, Neuseeland und Australien, aber kein Schwellenland. Die Großmacht China liegt auf Platz 24 noch hinter Malaysia. Die Auswertung basiert auf Daten des Jahres 2018, die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind noch nicht eingeflossen.
Bayern zeichnet sich auch dadurch aus, dass der Anteil der Industrie an der Wirtschaftsleistung seit 2005 sogar gestiegen ist – in den meisten traditionellen Industriestaaten hat die Bedeutung der Industrie in den vergangenen Jahrzehnten ab- und nicht zugenommen. Die Stärken des Freistaats bestehen nach Einschätzung der Kölner Wirtschaftswissenschaftler in guten staatlichen Rahmenbedingungen, einem sehr guten Umfeld für Innovationen und guter Infrastruktur. Die USA schneiden aber in einigen Bereichen noch besser ab, etwa bei den Kosten, Rohstoffen und beim Kapitalmarkt. dpa