Frankfurt – Der Aufstieg in den Dax zwingt viele institutionelle Anleger dazu, zuzugreifen. Denn in Dax-orientierten Anlageprodukten, darf das Unternehmen nicht mehr fehlen. Doch bei Delivery Hero blieben die Kursaufschläge gestern am Ende aus. Während alle anderen Dax Werte zulegten, rutschten die Papiere des Index-Neulings am Nachmittag ins Minus und gingen mit einem Abschlag ´von 0,67 Prozent aus dem Xetra Handel.
Der Essenslieferdienst zählt zu den Profiteuren der Corona-Seuche. Das einstige Start-up betreibt in mehr als 40 Ländern Bestellplattformen für Essen lokaler Anbieter und beschäftigt 25 000 Mitarbeiter, davon rund 1300 in Berlin. Sie vermitteln Lieferdienste zwischen Restaurants und deren Kunden. Das meiste Geld stammt aus Provisionen, die die teilnehmenden Restaurants bezahlen.
Bestellungen deutscher Kunden nimmt das Unternehmen seit vergangenem Jahr nicht mehr entgegen: Das Deutschlandgeschäft mit den Marken Pizza.de, Lieferheld und Foodora wurde verkauft. Der niederländische Konkurrent Takeaway hat es in seine eigene Plattform Lieferando eingegliedert. Das 2011 gegründete Unternehmen schreibt noch rote Zahlen. Im ersten Halbjahr lag der um Sonderposten bereinigte Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen nach vorläufigen Zahlen bei 319,5 Millionen Euro.
Etwas besser lief es für Aixtron. Der Spezialmaschinenbauer, der für Delivery Hero in den MDax rückte, rettete ein Plus von 0,78 Prozent den Index der mittelgroßen Konzerne. Der MDax legte um 1,33 Prozent zu. Die Aktie von Hornbach Baumarkt, die Aixtron im S-Dax ersetzt, kletterte um 0,92 Prozent, während der Kleinwerteindex bis zum Mittag um 1,09 Prozent stieg. dpa/mm