Arbeitsmarkt: Im August erste Signale für Neueinstellungen

von Redaktion

München – Auf dem deutschen Arbeitsmarkt deutet sich eine Verbesserung der Lage an. „Die deutschen Unternehmen fahren ihre Entlassungspläne zurück“, hieß es in einer gestern veröffentlichten Mitteilung des ifo-Instituts. Das auf Basis von Umfrageergebnissen ermittelte Beschäftigungsbarometer des Münchener Instituts sei im August auf 95,4 Punkte gestiegen, nach 93,2 Punkten im Juli.

Der Indexwert liege damit nur noch knapp unter dem Wert vor der Corona-Krise, so die Ökonomen. Im Verlauf des Jahres 2019 stand das Barometer bei etwa 100 Punkten. In der Krise war es im April auf 86,4 Punkte eingebrochen. Das Beschäftigungsbarometer basiert auf etwa 9000 monatlichen Meldungen von Unternehmen verschiedener Branchen. Die Firmen werden dabei gebeten, ihre Personalplanungen für die nächsten drei Monate zu umreißen.

„Auf dem deutschen Arbeitsmarkt steht eine Trendwende bevor“, so die Ifo-Experten. Die Ergebnisse der Befragung im August hätten erste Signale für Neueinstellungen gezeigt.

Zu einer ähnlich positiven Prognose kamen Experten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Das IAB-Arbeitsmarktbarometer stieg im August um 0,6 Punkte auf 98,3 Punkte im Vergleich zum Vormonat, wie das IAB am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. „Die Arbeitslosigkeit hat sich gefangen, die Entlassungszahlen haben sich vorerst wieder normalisiert“, bestätigte IAB-Experte Enzo Weber. Das Arbeitsmarktbarometer gilt als Frühindikator für die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt.

Die Wirtschaft sei zwar auf Erholungskurs, gleichwohl bestünden Risiken, räumte Weber ein. So stellen die Experten bei der Beschäftigung wieder eine leicht negative Entwicklung fest. Die Beschäftigungskomponente des Frühindikators sank im August um 0,3 Punkte auf 97,6 Punkte. „Es zeichnet sich ab, dass die Erholung der Beschäftigung kein Selbstläufer ist“, sagte Weber. In der Krise hätten sich viele Arbeitskräfte vorerst vom Arbeitsmarkt zurückgezogen. Auch die wieder steigenden Infektionszahlen trügen zur Verunsicherung bei.  dpa

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