Berlin – Während der Absatzmarkt für herkömmliche Antriebsarten im August weiter schwächelt, sind Elektrofahrzeuge so gefragt wie nie. Mehr als 16 000 rein elektrische Einheiten wurden im vergangenen Monat in Deutschland neu zugelassen – mehr als drei Mal so viele wie im Vorjahresmonat, wie das Kraftfahrt-Bundesamt mitteilte. „Insgesamt wachsen die Elektroneuzulassungen auf 162 666 Fahrzeuge zwischen Januar und August 2020“, teilte dazu Automobil-Experte Stefan Bratzel mit, Professor für Automobilwirtschaft an der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach. „Damit wurden bereits nach acht Monaten mehr als 50 Prozent mehr E-Fahrzeuge zugelassen als im Gesamtjahr 2019.“
Zurückzuführen sei die Nachfrage vor allem auf die sogenannte Umweltprämie der Bundesregierung, mit der diese den Kauf unter anderem von Elektroautos fördert. Insgesamt gingen dort im August 12 275 Förderanträge für reine E-Fahrzeuge ein und damit so viele wie seit Bestehen der Prämie noch nicht.
Die Zahl der Neuzulassungen von Autos insgesamt ist im August deutlich zurückgegangen – die Corona-Krise ist diesmal allerdings nicht der Hauptgrund. Rund 251 100 Fahrzeuge kamen im vergangenen Monat auf die Straßen und damit rund 20 Prozent weniger als im August des Vorjahres. Grund dafür ist aus Sicht des Verbands der Automobilindustrie vor allem, dass im September vergangenen Jahres eine Verordnung im Zusammenhang mit dem Prüfzyklus WLTP in Kraft getreten ist. Daher habe es im Vorjahres-August Vorzieheffekte gegeben.