Der Insolvenzverwalter des Skandalkonzerns Wirecard erwartet für November die Entscheidung über den Verkauf des Kerngeschäfts bei dem insolventen Bezahldienstleister. Das schreibt der Anwalt Michael Jaffé in einem Brief an die Mitarbeiter, über den die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete. „Spätestens im November ist mit einer Entscheidung zu rechnen“, wird aus Jaffés Schreiben zitiert. Darüber hinaus beklagt Jaffé, der Konzern sei „in den Monaten vor der Insolvenz leergeräumt“ worden – was bedeutet, dass Manager vor der Pleite systematisch Geld beiseite geschafft haben sollen.
Der für 2021 erhoffte Aufschwung der Weltwirtschaft könnte aus Sicht der Industrieländervereinigung OECD geringer ausfallen. Die Erholung werde vielleicht schwächer als angenommen. „Weil wir mit einem sehr viel weniger klaren wirtschaftlichen Aufwärtstrend ins neue Jahr gehen als erwartet, mit weniger Power“, sagte OECD-Generalsekretär Ángel Gurría der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. In diesem Jahr werde der Wirtschaftseinbruch vermutlich noch gravierender als angenommen. Grund dafür seien die in vielen Ländern wieder stark steigenden Corona-Neuinfektionszahlen.
Der designierte Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Stefan Wolf, hat sich dafür ausgesprochen, dass Arbeitnehmer in der Konjunkturkrise Mehrarbeit teilweise ohne Lohnaufschlag leisten sollten. „Wir brauchen jetzt Mehrarbeit ohne vollen Lohnausgleich. Das können mal zwei oder auch mal vier Stunden pro Woche sein“, sagte Wolf, der im November zum Nachfolger von Rainer Dulger an die Gesamtmetall-Spitze gewählt werden soll.
Volkswagen treibt den Konzernumbau voran und unterstellt nach einem Bericht der Automobilwoche die britische Nobelmarke Bentley ab 2021 der Ingolstädter Tochter Audi. Bisher lag die Verantwortung für Bentley im VW-Konzernvorstand bei Porsche-Chef Oliver Blume. Bentley solle nun enger mit Audi verzahnt werden, schreibt das Fachblatt. So könnte etwa das in Ingolstadt gerade gestartete Artemis-Projekt auch den Bausatz für eine geländegängige Edellimousine der neuen Audi-Tochter liefern.
Die Tierbedarfskette Fressnapf rechnet für das laufende Geschäftsjahr nach einem deutlichen Wachstumsplus mit einem Rekordumsatz. „Ich erwarte, dass wir erstmalig die Marke von 2,5 Milliarden Euro Umsatz knacken“, sagte Fressnapf-Eigentümer Torsten Toeller. Das wäre ein Plus von mehr als 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.