Laupheim/Gilching – Als Reaktion auf die Corona-Krise will der Airbus-Zulieferer Diehl Aviation bis 2022 in Deutschland 1400 Stellen abbauen. Das teilte das Unternehmen mit Sitz in Laupheim bei Ulm mit. Das Unternehmen beschäftigt aktuell rund 5500 Mitarbeiter. Auf betriebsbedingte Kündigungen solle so weit wie möglich verzichtet werden – etwa durch Altersteilzeit und ein Freiwilligenprogramm. Betroffen seien alle Bereiche, Standorte und Gesellschaften, also auch die frühere AOA Apparatebau Gauting (Gilching/Dresden) mit 100 von 500 Mitarbeitern. Durch den Abbau will das Unternehmen 2023 wieder in die Gewinnzone zurück. Starten sollen die Restrukturierungsmaßnahmen 2021.
Die Pandemie hatte seit dem Frühjahr zu einem Einbruch der Nachfrage in der Luftfahrtindustrie geführt. Flugzeugbauer und -Ausstatter sind ebenso wie Airlines, Flughäfen und der Tourismus von drastischen Umsatzeinbrüchen betroffen. Viele rechnen damit, dass es Jahre dauern wird, bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht wird. Die IG Metall kritisierte die Pläne: „Zu viel Personalabbau, zu wenig Zukunft!“ Eine Abstimmung mit dem Betriebsrat sei nicht erfolgt. dpa, mm