Die Corona-Krise ist noch nicht bewältigt, da geben die internationalen Aktien-Anleger bereits Vorschusslorbeeren für 2021. Die Pandemie-Entwicklung, die Geld- und Fiskalpolitik sowie der Machtwechsel in den USA sind die wichtigsten Themen, womöglich auch noch der Brexit. Im September rückt auch die Bundestagswahl in den Fokus. Optimisten setzen frühzeitig auf ein Abklingen der Corona-Krise und damit auf wieder anziehende Unternehmensgewinne. Andere treibt aber die Frage um, ob der Unterschied zwischen der Realwirtschaft und den Aktienkursen nicht zu groß geworden ist. Durch die rasante Erholung seien Aktien in die Höhe geschossen, die Unternehmensgewinne aber noch im Keller, sagen Skeptiker. Gestern unternahmen Europas Börsen gleich einen neuen Anlauf, nachdem die Kurse zu Wochenbeginn wegen der Ängste um die Virus-Mutation in Großbritannien teils um rund drei Prozent eingebrochen waren. Der nahende Start der Impfkampagne in Deutschland machte Investoren Mut, zumal erwartet wird, dass die Impfung auch gegen die neue Variante des Virus wirksam sein dürfte. Nach dem dreiprozentigen Rückschlag tags zuvor schloss der Dax am Dienstag 1,30 Prozent höher bei 13 418,11 Punkten. „Die restlichen Handelstage im zu Ende gehenden Chaosjahr 2020 bleiben spannend“, sagte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect. Der Dax sollte sich weiterhin über 13 000 Punkten halten, denn „sonst wird es in den kommenden Tagen doch noch sehr ungemütlich.“ Den „Kursdeckel“ sieht Lipkow bei 13 500 bis 13 700 Punkten. Die Umlaufrendite kletterte gestern von minus 0,61 am Vortag auf minus 0,60 Prozent.