Leverkusen – Die Folgen der Übernahme des einstigen US-Rivalen Monsanto haben dem Agrarchemie-Konzern Bayer den höchsten Verlust seiner Unternehmensgeschichte eingebrockt. Im vergangenen Jahr betrug das Konzernergebnis minus 10,5 Milliarden Euro, wie die Leverkusener am Donnerstag bekannt gaben. 2019 hatte es noch einen Gewinn von 4,1 Milliarden Euro gegeben. Die tiefroten Zahlen lagen vor allem an Rückstellungen für die US-Klagen wegen angeblicher Krebsrisiken von Glyphosat.
So düster die Bayer-Bilanz für 2020 angesichts der immensen Monsanto-Rückstellungen und wegen Abschreibungen auf das Agrargeschäft ausfällt, einen positiven Aspekt hat sie: Der Glyphosat-Ballast steht nun schwarz auf weiß in den Büchern. Der Konzern rechnet nicht damit, dass noch weitere Zahlungen hinzukommen könnten, die vom bisher geplanten Rechtsstreit-Budget nicht gedeckt wären. Damit könnte sich auf dem Börsenparkett alsbald eine Sorge verflüchtigen, die gewissermaßen Gift war für den Aktienkurs: dass der Glyphosat-Streit ein Fass ohne Boden ist.
Am Donnerstag sank der ohnehin schon niedrige Börsenkurs. Das hing damit zusammen, dass die Bayer-Chefetage vorsichtig auf das laufende Geschäftsjahr blickt. Zudem soll die Dividende für 2020 sinken. dpa