Berlin – Die Deutsche Bahn investiert heuer eine Rekordsumme in Gleise, Weichen und Brücken. 12,7 Milliarden Euro will der bundeseigene Konzern dafür 2021 ausgeben, so viel wie noch nie. „Wir bauen ein neues Netz für Deutschland und legen den Grundstein für den Deutschlandtakt“, teilte Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla am Freitag mit.
Zu den Projekten in diesem Jahr gehört die Sanierung der Schnellfahrtstrecke Würzburg-Hannover auf dem Abschnitt Kassel-Göttingen. Zwischen April und Juli sollen dort Gleise und Weichen komplett erneuert werden. Zudem stehen Erneuerungsarbeiten auf der Strecke Hamburg-Berlin sowie Frankfurt/Main-Mannheim an.
Auch lokalere Projekte stehen auf dem Plan, darunter die zweite Baustufe der Strecke Berlin Nordkreuz-Karow für mehr Kapazität im Netz. Außerdem soll die Elektrifizierung der „Südbahn“ zwischen Ulm und Friedrichshafen Ende 2021 abgeschlossen sein. „Gleichzeitig arbeitet die DB in den großen Knoten Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main und Stuttgart“, hieß es weiter. „Bei den Strecken Hannover-Bielefeld und Mannheim-Karlsruhe ist die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung gestartet.“
Die Bahn will auch bei der Digitalisierung vorankommen. So werden in diesem Jahr die S-Bahn-Linie 21 in Hamburg sowie erste Abschnitte des europäischen Güterverkehrskorridors Rhein-Alpen mit dem europäischen Leitsystem ETCS ausgestattet. Die Zahl der digitalen Stellwerke soll deutlich erhöht werden. Die vielen Milliarden Euro für diese und weitere Projekte stammen vor allem aus bereits vereinbarten Investitionsmitteln des Bundes, der Länder und der Bahn. Rund 2,4 Milliarden Euro der Gesamtsumme steuert der Konzern eigenen Angaben zufolge aus Eigenmitteln bei, die für die Instandhaltung eingesetzt werden.
Die Baustellen sollen den Verkehr auf den Strecken dabei möglichst kurz stören. Mit einer schnelleren, digitalen Planung und früher Bürgerbeteiligung sollen die Bauzeiten um bis zu ein Viertel reduziert werden. MATTHIAS ARNOLD