Krise hinterlässt Spuren am bayerischen Arbeitsmarkt

von Redaktion

Nürnberg – Ein Jahr nach Beginn des ersten Corona-Lockdowns ist der bayerische Arbeitsmarkt weiter stark von der Krise belastet. Die Zahl der Arbeitslosen ist derzeit um 73 000 höher als vor der Krise. Zwischen März 2020 und Februar 2021 sind sogar rund 100 000 Menschen mehr arbeitslos geworden als einen Job gefunden haben, sagte der Chef der Regionldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit, Ralf Holtzwart.

Besonders betroffen seien die Ballungsräume München und Nürnberg sowie die stark von Tourismus und Gastronomie abhängigen Regionen, etwa das Alpenland. Kurzarbeit habe den Arbeitsmarkt bisher jedoch weitgehend über die Krise gerettet, sagte Holtzwart. In der Spitze seien in Bayern 1,1 Millionen Menschen in Kurzarbeit gewesen. Zum Vergleich: In der Finanzkrise 2009 waren bundesweit 1,4 Millionen Menschen in Kurzarbeit.

„Wir haben im ersten Lockdown 3,4 Milliarden Euro ausgegeben und im zweiten noch einmal 1,4 Milliarden Euro“, betonte er. 43 Prozent davon seien an die Arbeitgeber als Zuschuss für die Sozialbeiträge geflossen. Dennoch sei auch wesentlich mehr Arbeitslosengeld gezahlt worden. „Das waren im letzten Jahr ungefähr 1,9 Milliarden Euro.“ In normalen Jahren zahlen die Arbeitsagenturen in Bayern rund 400 Millionen Euro pro Jahr.

Ein Lichtblick sei das Stellenangebot in den vergangenen Wochen. „Wir haben im Februar 55 Prozent mehr Stellenanzeigen als wir im Januar hatten, und wir gehen davon aus, dass wir im März genauso viele Angebote bekommen wie letztes Jahr im März“, sagte Holtzwart. „Das würde schon zeigen, dass es Bereiche gibt, die auch in der Krise großen Bedarf haben.“

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