In der Türkei haben die Finanzmärkte am Montag geschockt auf die Entlassung des Zentralbankchefs re-agiert: Die Lira stürzte um 17 Prozent gegenüber dem Dollar ab, die Kurse an der Börse in Istanbul brachen so stark ein, dass der Handel für eine halbe Stunde ausgesetzt werden musste. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte Zentralbankchef Naci Agbal, einen in der Finanzwelt geachteten früheren Finanzminister, am Freitagabend per Dekret entlassen, Grund wurde keiner genannt. An der Börse in Istanbul stürzte der Leitindex um 6,65 Prozent ab.
Der britische Essenslieferdienst Deliveroo strebt bei seinem Börsengang in London einen Börsenwert von bis zu 8,8 Milliarden Pfund (10,25 Mrd. Euro) an. Pro Anteilsschein will Deliveroo zwischen 3,90 und 4,60 Pfund (5,35 Euro) verlangen. Das Unternehmen will eine Milliarde Pfund über die Ausgabe neuer Aktien einnehmen. Der Essenslieferant hatte sein Deutschland-Geschäft Mitte 2019 überraschend eingestellt.
Die weiterhin gute Grundstimmung am Aktienmarkt hat dem Dax am Ende moderate Gewinne beschert. Angesichts des vermutlich andauernden Lockdowns in Deutschland war der hiesige Leitindex zwar nach den jüngsten Rekorden schwächer gestartet, dank erneut sehr fester Autowerte konnte er seine Verluste aber abschütteln. Am Ende stand ein Plus von 0,25 Prozent auf 14 657,21 Punkte zu Buche.
Die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) schnellten an der Dax-Spitze um gut sieben Prozent auf 237,60 Euro in die Höhe. Sie machten damit wieder einen Schritt hin zu den in der Vorwoche erreichten 252 Euro.
An diesem Montag traten zahlreiche Index-Änderungen in Kraft. Dazu gehörte die Aufnahme der Beteiligungsgesellschaft Porsche SE in den MDax. Neu im Dax sind die Aktien des Energietechnik-Konzerns Siemens Energy, die nach gutem Start am Ende knapp ein Prozent verloren. Platz machen musste dafür Beiersdorf, die nun im MDax gelisteten Papiere des Nivea-Herstellers legten moderat zu.
In den EuroStoxx 50, neu aufgenommen wurde Infineon. Die Papiere des Chipkonzerns zogen als zweitbester Dax-Wert um 4,7 Prozent an.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,36 Prozent am Freitag auf minus 0,37 Prozent.