Kreissparkasse gewappnet für Kreditausfälle

von Redaktion

München – Trotz der durch die Corona-Pandemie bedingten Verwerfungen verzeichnet die Kreissparkasse München-Starnberg-Ebersberg ein (noch) in fast allen Geschäftsbereichen zufriedenstellendes Wachstum.

„Corona geht auch an uns nicht vorbei“, sagte Andreas Frühschütz, der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse gestern in München. Die politischen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus führten zu teilweise existenzgefährdenden Schieflagen ganzer Branchen – vor allem in Gastronomie, Hotellerie, Tourismus und Messewesen – mit entsprechenden Auswirkungen auf Konjunktur und Arbeitsmarkt.

Das Kundengeschäftsvolumen, also die Summe aus Kundeneinlagen, Kundenkrediten und den Wertpapierbeständen in den Kundendepots, stieg um 868 Millionen Euro (+ 3,7 Prozent) und betrug zum Jahresende 2020 rund 24,1 Milliarden Euro.

Im Bestand der Kundeneinlagen verzeichnete die Kreissparkasse ein geringfügiges Wachstum um 79 Millionen Euro (+ 0,8 Prozent) auf rund 10,5 Milliarden Euro. „Dieses ist ausschließlich unserem Privatkundensegment zuzuschreiben“, sagte Frühschütz.

Die Einlagen privater Kunden erhöhten sich um 252 Millionen Euro (3,4 Prozent) auf rund 7,8 Milliarden Euro. Das sind nach wie vor hohe Zuwächse, wenngleich sie das Vorjahresniveau (285 Millionen Euro) nicht erreichen. Die Einlagen der unternehmerischen und kommunalen Kunden sanken dagegen um 6 Prozent (– 173 Millionen Euro) auf circa 2,7 Milliarden Euro. Das Jahresergebnis nach Steuern sank um 37,4 Prozent von 63 auf 39 Millionen Euro. Die gewinnabhängigen Steuerzahlungen stiegen von 25 auf 28 Millionen Euro, bedingt durch Steuernachzahlungen und einer nicht steuerrelevanten höheren Risikovorsorge. Für das laufende Jahr 2021 rechnet Frühschütz mit steigenden Kreditausfällen. Durch gesundes Wirtschaften in den vergangenen Jahren sei aber ein Polster vorhanden.

Mittlerweile seien zwei von drei Kunden online verbunden. Zwölf Filialen wurden in Selbstbedienungsfilialen (derzeit 53 SB-Stellen) umgewandelt, zwei (in Haar und Krailling/Planegg) mit einer Filiale in unmittelbarer Nähe zusammengelegt; deren Mitarbeiter werden in den verbleibenden 38 Geschäftsstellen eingesetzt. „Wir kündigen niemandem betriebsbedingt“, versicherte Frühschütz. Zum Jahresende 2020 beschäftigte die Kreissparkasse 1055 Menschen, zum Vorjahreszeitpunkt waren es 1073. Zurzeit arbeiten mehr als 600 Mitarbeiter von zu Hause aus. Damit habe die Kreissparkasse bisher sehr positive Erfahrungen gemacht. CHRISTIAN VORDEMANN

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