Shanghai – Jedes dritte Auto wird in China verkauft. Während die Welt noch gegen die Corona-Krise kämpft, hat sich der weltgrößte Automarkt längst erholt. Auf der „Auto China“, die heute in Shanghai beginnt, setzen deutsche Hersteller ihre Hoffnungen auf den Wachstumsmarkt und auf Elektro-Autos.
In der Pandemie ist China der „große Lichtblick“ für deutsche Autobauer. Der weltgrößte Automarkt dürfte 2021 um mindestens sechs Prozent wachsen. Besonders boomt der Absatz von Elektroautos, der um 70 Prozent zulegen könnte, wie Branchenexperten vorhersagen.
Nach einem langsamen Start bei der Elektromobilität in China will Volkswagen mit Milliardeninvestitionen und neuen Modellen kräftig aufholen. Der große Stadtgeländewagen ID.6 soll als „Flaggschiff“ die Wende bringen. In diesem Jahr will Europas größter Autobauer mehr als 100 000 E-Autos in China verkaufen.
Mit rund Tausend Ausstellern ist die „Auto China“ inzwischen die größte Automesse der Welt.
Die schnelle Wirtschaftsentwicklung in China treibt den Absatz. Im ersten Quartal erlebte die zweitgrößte Volkswirtschaft ein Rekordwachstum von 18,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Regierung rechnet in diesem Jahr mit „mehr als sechs Prozent“ Wachstum, der Internationale Währungsfonds (IWF) sogar mit acht Prozent. So schnell soll auch der Gesamtmarkt wachsen. Und so schnell wollen auch Volkswagen und die anderen Autobauer zulegen.
Um die Dominanz chinesischer Marken und des amerikanischen Herstellers Tesla zu brechen, investiert Volkswagen in den nächsten vier Jahren allein 15 Milliarden Euro in E-Mobilität in China. „Wir werden zwei bis drei Jahre brauchen, um Tesla zu überholen“, hofft VW-China-Chef Stephan Wöllenstein.