Tesla fährt im ersten Quartal 2021 Rekordgewinn ein

von Redaktion

Abgaszertifikate und Bitcoin Spekulation füllen die Kassen des Elektroauto-Pioniers

Palo Alto – Tesla hat zu Jahresbeginn weiter kräftiges Wachstum verbucht und seinen bislang höchsten Quartalsgewinn erreicht. In den drei Monaten bis Ende März verdiente das Unternehmen von Tech-Milliardär Elon Musk unterm Strich 438 Millionen Dollar (362 Mio. Euro), wie es am Montag nach US-Börsenschluss mitteilte. Vor einem Jahr hatte die Bilanz lediglich ein leichtes Plus von 16 Millionen Dollar ausgewiesen.

Tesla schaffte im Auftaktquartal das siebte Vierteljahr mit schwarzen Zahlen in Folge. Ein wichtiger Faktor war der Handel mit Abgaszertifikaten, die andere Autobauer benötigen, um ihre Emissionsbilanz aufzubessern und so Vorgaben etwa in Kalifornien oder Europa zu erfüllen. Im ersten Quartal setzte Tesla damit 518 Millionen Dollar um. Außerdem profitierte die Bilanz von einer Investition in die Kryptowährung Bitcoin. Tesla hatte sich für 1,5 Milliarden Dollar mit Bitcoins eingedeckt, dann rund 300 Millionen wieder verkauft und daran gut 100 Millionen verdient.

Die Erlöse stiegen um 74 Prozent auf 10,4 Milliarden Dollar. Obwohl die Zahlen im Rahmen der Markterwartungen lagen, geriet die Aktie nachbörslich ins Minus.

Tesla lieferte im ersten Quartal 184 877 E-Autos aus – das entspricht im Vergleich zum Vorjahr mehr als einer Verdopplung und einer neuen Bestmarke in der Geschichte des 2003 gegründeten Konzerns. Besonders in China war die Nachfrage hoch, auch wenn Tesla hier mit Beschwerden von Kunden konfrontiert war. Zuletzt hatte es sogar einen Eklat durch einen Protest bei der Shanghaier Automesse gegeben, der Tesla weiter unter Druck brachte.

Ungeachtet der Kritik im wichtigsten Auslandsmarkt und steigender Konkurrenz durch etablierte Autobauer wie Volkswagen oder General Motors, die ins Elektrosegment vordringen, bestätigte Tesla seine Wachstumsziele für das laufende Jahr. Das Unternehmen rechnet weiterhin mit einer Steigerung der weltweiten Auslieferungen um rund 50 Prozent. 2020 hatte Tesla über eine halbe Million E-Autos an die Kundschaft gebracht. Der Bau und Betriebsstart neuer Autofabriken in Grünheide nahe der deutschen Hauptstadt Berlin und in Texas soll das Wachstum dieses Jahr zusätzlich beschleunigen.

In Deutschland gab es zuletzt Unstimmigkeiten auf bürokratischer Ebene, so steht die abschließende umweltrechtliche Genehmigung für das Werk durch das Land Brandenburg aus. Im Geschäftsbericht steht nun, dass das Projekt auf Kurs sei, im späten Jahresverlauf 2021 mit Produktion und Auslieferungen zu beginnen. Das deutet auf Verzögerungen hin.

Nach einem tödlichen Unfall in Texas geriet zudem Teslas Fahrassistenzsystem mit dem umstrittenen Namen „Autopilot“ wieder mal in die Schlagzeilen. Die genaueren Umstände werden derzeit noch ermittelt, doch nach Angaben der örtlichen Polizei dürfte der Fahrersitz leer gewesen sein, als zwei Männer mit einem Tesla gegen einen Baum prallten und dabei ums Leben kamen. Musk hatte verkündet, dass der „Autopilot“ nach bisher verfügbaren Daten nicht aktiviert gewesen sei.  dpa

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