Frühjahr dämpft Arbeitslosenzahlen

von Redaktion

Anstieg im Vorjahresvergleich und höhere Werte als vor Corona

Nürnberg – Die Zahl der Arbeitslosen in Bayern ist gesunken. Trotz aller Belastungen durch die Corona-Krise sank sie im April auf 282 182, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Das sind 16 583 weniger als im März. Die Arbeitslosenquote ging auf 3,7 Prozent zurück. Die Regionaldirektion führt den Rückgang auf die übliche Frühjahrsbelebung zurück. Im Vergleich zum April 2020 ergibt sich dagegen ein Anstieg um 10 329 Arbeitslose.

Dabei müsse man beachten, dass beide Monate bereits Spuren der Corona-Krise zeigten, sagte Regionaldirektions-Chef Ralf Holtzwart. „Mit einem Plus von 78 074 fällt die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum April 2019 deutlich höher aus.“ Der April 2020 war der ersten Monat, in dem Corona deutlich auf den bayerischen Arbeitsmarkt durchgeschlagen war.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in Bayern gab es in Eichstätt mit 2,1 Prozent. Die höchste wies die Stadt Nürnberg mit 6,6 Prozent auf. Besonders negativ entwickelt sich derzeit die Langzeitarbeitslosigkeit: Sie stieg binnen Jahresfrist um 61,8 Prozent auf 75 138 Betroffene. Zwar hielten viele Unternehmen – auch mit Kurzarbeit – an Mitarbeitern fest, sagte Holtzwart. „Andererseits sind Betriebe deutlich vorsichtiger bei Neueinstellungen. Dadurch bleiben die Menschen, die ihre Arbeit verloren haben, länger arbeitslos.“ Allerdings habe sich die Nachfrage nach Arbeitskräften zuletzt wieder leicht erholt.

DGB und Wirtschaftsverband vbw zogen unterschiedliche Schlüsse aus der Langzeitarbeitslosigkeit. Während die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft auf Flexibilisierungen im Arbeits- und Befristungsrecht setzt, forderte der Gewerkschaftsbund eine Qualifizierungsoffensive und mehr Weiterbildungsangebote. dpa

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