Berlin – Der Leerstand von Gewerbeimmobilien hat nach einer Umfrage des Immobilienverbandes Deutschland (IVD) in der Corona-Krise deutlich zugenommen.
In deutschen Klein- und Mittelstädten stünden derzeit selbst in besten Lagen rund 15 Prozent der Ladengeschäfte leer. In etwas schlechteren Lagen steige die Quote auf bis zu 25 Prozent, fasste der Verband das Ergebnis einer Umfrage unter seinen Mitgliedern zusammen. Laut IVD-Pressesprecher Heiko Senebald seien die Großstädte und Metropolen weniger stark getroffen: Hier verzeichnet der IVD knapp 14 Prozent Leerstand in den Top-Lagen und etwa 21 Prozent in den weniger teuren Quartieren. Bei fast jedem dritten Mietverhältnis seien zudem Mietrückstände zu beklagen, ein Ausdruck der angespannten wirtschaftlichen Situation vieler Einzelhändler.
Auffällig ist, dass die befragten Branchenkenner im zunehmenden Leerstand innerstädtischer Ladenflächen kein vorübergehendes Phänomen sehen, welches sich nach der Pandemie abschwächen wird. Zwei Drittel von ihnen halten die Entwicklung abseits der 1A-Lagen für unumkehrbar. Umso stärker stelle sich die Frage nach einer Umwandlung von Ladenflächen in Wohnraum. Dafür müssten die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden.
IVD-Präsident Jürgen Michael Schick betonte am Montag: „Vermieter müssen in die Lage versetzt werden, Einzelhandelsflächen entsprechend umzubauen.“ Derzeit stehe dem jedoch insbesondere das Bauordnungsrecht entgegen. sma / dpa