Die pandemiebedingt ins Straucheln geratenen Adler-Modemärkte fühlen sich in der Corona-Krise von der Bundesregierung im Stich gelassen. Geld aus der staatlichen Überbrückungshilfe III – dem zentralen Hilfsprogramm des Bundes – stünden Adler trotz unverschuldeter Finanzprobleme nicht zu, sagte Vorstandschef Thomas Freude. Das Unternehmen aus Haibach bei Aschaffenburg mit etwa 3200 Mitarbeitern befindet sich seit Januar im Prozess einer Insolvenz in Eigenverwaltung. Freude zufolge war Adler vor der Pandemie kerngesund. Adler benötige ein Darlehen aus Berlin in Höhe von rund zehn Millionen Euro.
Der US-Pharmakonzern Pfizer rechnet für dieses Jahr mit der Auslieferung von 1,6 Milliarden Impfdosen gegen das Coronavirus. Der Jahresumsatz mit dem zusammen mit dem Mainzer Unternehmen Biontech entwickelten Impfstoff könnte sich damit auf 26 Milliarden Dollar (knapp 22 Milliarden Euro) belaufen, wie Pfizer mitteilte. Im Februar hatte der Pharmakonzern für das laufende Jahr noch mit einem Jahresumsatz von 15 Milliarden Dollar mit dem Vakzin prognostiziert. Im ersten Quartal des Jahres stieg der Gewinn von Pfizer um 45 Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar. Der Umsatz stieg um 42 Prozent auf 14,6 Milliarden Dollar.
Inflationsängste haben am Dienstag einen Kursrutsch am deutschen Aktienmarkt ausgelöst. Die Anleger machten verstärkt Kasse, nachdem die beiden wichtigsten Indizes Mitte April noch Rekordniveaus erreicht hatten. Vor allem die Aktien von Pandemie-Gewinnern gerieten teils deutlich unter Druck. Als ein Auslöser der heftigen Verluste nannten Börsianer Aussagen der US-Finanzministerin und früheren Notenbankchefin Janet Yellen, wonach es sein könnte, dass die Zinsen etwas steigen müssten, um eine Überhitzung der Wirtschaft zu verhindern. Bei anziehenden Zinsen könnten Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren an Attraktivität verlieren. Der Dax fiel erstmals seit Ende März unter die Marke von 15 000 Punkten. Am Ende stand ein Minus von 2,49 Prozent auf 14 856,48 Punkte. Der MDax mit den mittelgroßen deutschen Werten sackte um 2,65 Prozent ab. Die Quartalsberichte zahlreicher Unternehmen gingen nachrichtlich meist unter. Die Aktien von Infineon etwa sackten als Dax-Schlusslicht um knapp sechs Prozent ab und konnten nicht von leicht angehobenen Jahresprognosen profitieren. Dies und die Zahlen des Chipkonzerns seien „vermutlich nicht gut genug, um in dem aktuellen Umfeld noch zu begeistern“, hieß es von Börsianern. Infineon zählt zu einem Gewinner der coronabedingten Digitalisierung. Am Anleihemarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,25 Prozent am Montag auf minus 0,27 Prozent.