AMS nimmt Osram von der Börse

von Redaktion

Premstätten/München – Bei der Übernahme von Osram geht der österreichische Sensorhersteller AMS noch einen Schritt weiter: Der Mehrheitseigner will den Münchner Beleuchtungskonzern bald von der Börse nehmen. AMS bietet den verbliebenen Osram-Aktionären 52,30 Euro je Anteilsschein. Diese haben voraussichtlich vom 21. Mai bis zum 18. Juni Zeit, das Angebot anzunehmen, wie AMS in Premstätten in der Steiermark mitteilte. Derzeit liegen noch etwa 28 Prozent der Osram-Aktien nicht in den Händen von AMS.

Der Preis stellt lediglich das gesetzliche Minimum für ein Delisting-Angebot dar, wie AMS selbst einräumte. Die Österreicher wollen Osram in jedem Fall von der Börse nehmen – unabhängig davon, wie viele Aktionäre das Angebot annehmen. Dieses liegt nur knapp über dem Schlusskurs vom Montag von 51,95 Euro.

Der Osram-Vorstand will nach eigenen Angaben „AMS bei diesem Verfahren im Sinne des Unternehmensinteresses unterstützen“. Osram werde angewiesen, den Widerruf der Zulassung der Osram-Aktien zum Handel im regulierten Markt an den Börsen in Frankfurt und München einzuleiten. Am Dienstag lag die im Nebenwerteindex SDax notierte Osram-Aktie rund 2 Prozent im Plus. Offenbar hoffen die Aktionäre auf ein höheres Angebot.

AMS hatte Osram im Jahr 2019 nach langem Ringen übernommen. Ein erstes Übernahmeangebot verfehlte die Annahmeschwelle, das zweite drohte an Hedgefonds zu scheitern. Im Dezember meldeten die Österreicher dann, dass sie das Ziel von 55 Prozent der Anteile erreicht hätten.

Der Umsatz der Gruppe, also mit Osram, lag nach drei Monaten bei 1,55 Milliarden US-Dollar (rund 1,3 Milliarden Euro). Aufgrund des Osram-Zukaufs seien vergleichbare Vorjahreszahlen nicht verfügbar, hieß es. Im Vergleich zum starken Vorquartal sanken die Erlöse um 9 Prozent. Unter dem Strich stand ein bereinigter Nettogewinn von 89 Millionen Dollar, unbereinigt jedoch ein Minus von zwei Millionen Dollar.

AMS teilte zudem mit, dass das kombinierte Unternehmen künftig AMS Osram heißen soll. AMS-Chef Alexander Everke will zusammen mit Osram einen europäischen Weltmarktführer für Sensoriklösungen und Photonik schmieden.  dpa

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