München – Die Allianz hat Schwierigkeiten mit ihrem neuen Online-Versicherer Allianz Direct, auf den die Konzernspitze große Hoffnungen setzt. Die Beitragseinnahmen sind im ersten Quartal kräftig zurückgegangen – in Deutschland um ein Viertel, in Italien um zehn Prozent. Lediglich in den Niederlanden gab es ein Plus von zehn Prozent, wie Finanzchef Giulio Terzariol am Mittwoch sagte. Ursache waren demnach vor allem „zu hohe Akquisitionskosten“ – was bedeutet, dass die Gewinnung neuer Kunden dem Management bisher zu teuer ist. Der Konzern insgesamt übertraf mit guten Zahlen jedoch die Erwartungen der Analysten.
Zielgruppe des Online-Versicherers sind mit günstigen Tarifen vor allem jüngere Kunden, verkauft werden in Deutschland bislang Kfz-, Haftpflicht- und Hausratversicherungen. Ein Vertriebsweg sind Online-Vermittlungsportale, die ebenso wie Makler von Provisionen leben. „Die Profitabilität war nicht gut genug“, sagte Terzariol, ohne speziell auf die Portale einzugehen. Hauptgegner in der Kfz-Versicherung ist die Huk Coburg, die ihren Marktanteil in den vergangenen Jahren auf Kosten der Allianz ausgebaut hat. dpa