Frankfurt – Nach einem tiefen Kursrutsch unter die Marke von 15 000 Punkten am Donnerstag hat sich der Dax wieder erholt. Am Abend ging der deutsche Leitindex mit 15 199,68 Punkten und einem kleinen Plus von 0,33 Prozent aus dem Handel. Rückenwind gab es durch Entspannungssignale von den US-Börsen. Am Donnerstagmorgen hatten Inflationssorgen – befeuert vom unerwartet kräftigen Anstieg der US-Verbraucherpreise – den Dax auf den tiefsten Stand seit Ende März gedrückt.
In den USA hatte die Inflation im April überraschend stark zugelegt. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Lebenshaltungskosten um 4,2 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Das ist die höchste Rate seit September 2008. Im März hatte die Rate mit 2,6 Prozent noch wesentlich niedriger gelegen. Analysten hatten zwar mit einem Anstieg gerechnet, aber nicht in diesem Ausmaß. Im Schnitt wurden 3,6 Prozent erwartet.
Blickt man auf die Quartalszahlen, sind die Dax-Konzerne aber überaus erfolgreich ins neue Jahr gestartet. Die meisten Unternehmen konnten im ersten Quartal sowohl den Umsatz als auch den Gewinn steigern – manche sogar auf Rekordniveau, wie die Wirtschaftsberatungsgesellschaft EY am Donnerstag berichtete. EY analysierte die Geschäfts- oder Quartalsberichte aller 30 Dax-Unternehmen. Ihr Umsatz stieg von Januar bis März demnach insgesamt um 9,6 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2020 auf 362,1 Milliarden Euro (siehe Grafik). Der Betriebsgewinn nahm um satte 97 Prozent zu, auf 41,8 Milliarden Euro. Die positive Entwicklung sei auch deshalb so bemerkenswert, da die Vorjahreszahlen – bis auf das China-Geschäft – noch kaum negativ durch die Pandemie beeinflusst waren. „Das erste Quartal war bärenstark“, bilanzierte Mathieu Meyer von EY. afp, dpa