Palo Alto – Der US-Elektroautobauer Tesla hat Zahlungen mit der Kryptowährung Bitcoin wegen Umweltbedenken angesichts des hohen Stromverbrauchs gestoppt. Der Konzern habe die Entscheidung wegen des rapide ansteigenden Verbrauchs von fossilen Brennstoffen für die Herstellung von und Transaktionen mit Bitcoins getroffen, erklärte Tesla-Chef Elon Musk am Mittwoch (Ortszeit) bei Twitter. Vor allem, dass viel Kohleenergie dafür genutzt werde, sei bedenklich.
Musks Tweet ließ den Bitcoin-Preis schlagartig um tausende Dollar abstürzen. Der Kurs der wichtigsten Digitalwährung sank zeitweise auf 45 700 US-Dollar, nachdem er in der Nacht noch bei 54 817 Dollar notiert hatte. Später legte der Tesla-Chef mit weiterer Kritik nach und bezeichnete den Bitcoin-Energieverbrauch bei Twitter – ergänzt durch einen steil nach oben zeigenden Chart – als „wahnsinnig“. Der Kurs erholte sich dennoch etwas auf zuletzt knapp über 50 000 Dollar.
Nicht nur Bitcoin, auch die zweitgrößte Digitalwährung Ether geriet durch Musks Aussagen zeitweise heftig unter Druck. Der Rückgang war zuletzt mit über zehn Prozent ähnlich stark wie beim Bitcoin. Ether hatte im Schatten von Bitcoin in den vergangenen Wochen stark an Bedeutung gewonnen und in den Tagen vor Musks Tweet Rekordhochs erreicht. Auch das Krypto-Meme Dogecoin und andere Cyberwährungen wie Binance Coin und Ripple gaben nun deutlich nach.
Musk machte klar, dass er grundsätzlich ein Fürsprecher der Branche bleibt: „Kryptowährung ist auf vielen Ebenen eine gute Idee und wir glauben an eine vielversprechende Zukunft, aber dies kann nicht zu großen Lasten der Umwelt gehen“, hieß es in seinem Statement. Tesla hatte erst im März begonnen, Bitcoins zum Kauf von Elektroautos zu akzeptieren. Zuvor hatte der Konzern eine Investition in Bitcoins für 1,5 Milliarden Dollar bekannt gegeben und der ältesten Cyberwährung damit einen ordentlichen Schub gegeben. Der Bitcoin steht wegen des hohen Stromverbrauchs, den das sogenannte Mining – die Herstellung der Währungseinheiten durch energieaufwendige Rechnerprozesse – erfordert, schon lange in der Kritik. dpa