Wohnbau-Fusion: Vonovia übernimmt Großbaustelle

von Redaktion

Dachau – Die geplante Fusion der beiden Immobilienkonzerne Deutsche Wohnen (DW) und Vonovia hat auch in Dachau für Gesprächsstoff gesorgt. Denn auf dem Gelände der ehemaligen MD-Papierfabrik soll ein neues Quartier entwickelt werden, das nach München der zweitwichtigste Vonovia-Standort in Oberbayern wäre.

Der Immobilienkonzern hatte das 17 Hektar große und seit fast 15 Jahren brachliegende Gelände im vergangenen Frühjahr für 600 Millionen Euro gekauft; Vorbesitzer war der texanische Lone Star Funds. Nun steht schon wieder der nächste Eigentümerwechsel an: Am Montagabend wurde bekannt, dass der Immobilienriese Vonovia der Deutschen Wohnen ein Übernahmeangebot gemacht hat. Sollten die Aktionäre das Angebot annehmen, würde auch die Isaria Entwicklungsgesellschaft MbH den Besitzer wechseln, die aktuell für den Umbau des früheren Fabrikgeländes verantwortlich zeichnet. Wie viele Wohnungen auf dem Gelände in Dachau gebaut werden, ist seit Jahren Gegenstand von Diskussionen. Stand heute sind rund 1000 Wohnungen, 15 000 Quadratmeter für Einzelhandel und 45 000 Quadratmeter für Büros vorgesehen. Noch aber gibt es nicht einmal einen Bebauungsplan, auch der seit Jahren angekündigte städtebauliche Vertrag ist noch nicht einmal aufgesetzt. Denn, das bestätigt Oberbürgermeister Florian Hartmann, in den Verhandlungen zwischen Isaria und Stadt gebe es weiterhin divergierende Meinungen, über die Zahl der Wohnungen, Grünflächen und die Frage, welche Art von Gewerbe sich ansiedeln soll. Denn die Stadt wünscht sich mehr Gewerbeflächen, die DW würde lieber mehr Wohnraum schaffen.

Laut Romy Mathes, Pressesprecherin der DW, ist das Großprojekt „aktuell nicht Gegenstand der Verhandlung“ um die Fusion, die Isaria entwickle weiter und überhaupt sei jedes Gedankenspiel über die Zukunft des Projekts „rein hypothetisch“. Was Mathes zufolge aber heute schon fest steht: „Der Wohnungsneubau im großen Maßstab“ sei für beide Konzerne „ein wichtiges Ziel“. Daher gehe es mit dem Dachauer Projekt „momentan unverändert weiter“.

STEFANIE ZIPFER

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