Bremen/München – Nach dem Kollaps der Greensill-Bank hat gestern die erste Gläubigerversammlung in Bremen begonnen. Die Finanzaufsicht Bafin hatte die Bank Anfang März geschlossen, Mitte März wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Privatanleger wurden entschädigt, Kommunen sind seit 2017 aber nicht mehr über den Einlagensicherungsfonds abgesichert. Zahlreiche Kommunen waren Kunden der Bank – insgesamt sind es in Deutschland schätzungsweise 50. Darunter auch Vater- stetten (Kreis Ebersberg), Puchheim (Kreis Fürstenfeldbruck) und Pöcking (Kreis Starnberg).
Sie hatten gering verzinste Festgelder angelegt, um Negativzinsen zu vermeiden. Nun droht den Kommunen, dass sie sehr viel Geld verlieren, auch weil sie in dem wohl jahrelangen Insolvenzverfahren keine Vorrangstellung zur Bedienung ihrer Ansprüche bekommen.
Knapp 20 Kommunen wollen an einem Strang ziehen, um ihr Geld zurückzubekommen, darunter Puchheim und Pöcking. Zwei Anwaltskanzleien seien beauftragt, um die Interessen der Kommunen im Insolvenzverfahren zu vertreten, teilte die Verwaltung einer der hauptbetroffenen Städte Monheim (Nordrhein-Westfalen) Anfang Mai mit. Demnach ist das Ziel, die bei Greensill angelegten Gelder in Höhe von insgesamt fast 145 Millionen Euro möglichst vollständig aus der Insolvenzmasse zurückzuerhalten. Der Insolvenzverwalter habe in seinem Bericht das Ziel formuliert, innerhalb der ersten fünf Jahre zwei Milliarden Euro als Insolvenzmasse zurückzuerlangen, sagte Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann nach der Gläubigerversammlung. mm, dpa